Donnerstag, 29. Dezember 2011

das alte muss nun gehen.....



"Immer, wenn du im Leben denkst, 
es geht nicht mehr weiter, 
gibt es irgendeinen Depp, 
der hinter dir steht und hupt."

Mit diesem schönen Zitat eines leider unbekannten Weisen verabschiede ich mich für dieses Jahr, nicht aber ohne all meinen lieben heimlichen und unheimlichen Lesern und "followern" einen guten Start ins Jahr 

2012 

zu wünschen. Mögen all eure Wünsche und Pläne sich realisieren lassen!
Möget ihr am Ende des Jahres wissen, dass es die richtigen Entscheidungen waren, die ihr 2011 getroffen habt!



P.S. Hier noch ein netter Link zum neuen Jahr: 

Montag, 19. Dezember 2011

Jahresende


  



Mein Jahresrückblick wird dieses Jahr, neben der Verschickung als Rundbrief an Verwandte und Freunde, auch hier gepostet, weil es scheinbar doch einige gibt, die hier regelmäßig wissen wollen, wie es mir geht und was mich so bewegt.




Ihr Lieben in Nah und Fern, liebe Verwandte und liebe Freunde!

Es ist unglaublich, wie schnell auch dieses Jahr vergangen ist. Noch haben wir November, den Monat, der besonders trüb und traurig sein soll, in dem meiner Meinung nach auch die Feiertage "Allerheiligen", "Allerseelen", der "Volkstrauertag" und der "Totensonntag" liegen. Doch dieser November ist alles andere als trüb und traurig. Er beschert uns einen wunderbar langen goldenen Herbst. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau und die Kronen der Laubbäume leuchten in den schönsten Farben. Noch mag man nicht an Winter denken.
Und doch - die Tage werden kürzer, die Dunkelheit macht sich breit. In den Abendstunden fange ich an, nachzudenken über mich, uns, das vergangene Jahr. Deshalb fange ich auch jetzt schon an zu schreiben.
Womit fing 2011 an? Mit Silvester und Neujahr... Wir hatten eine sehr nette Silvester-Gartenparty bei unseren Freunden Thomas und Katja mit Lolas Freund Wasco, auch deren Freunde Jana und René mit ihrem Hund waren da. Trotz der anderen beiden Hunde konnte diese Feier für Lola nicht wirklich schön sein, denn sie kann Silvester mit der Knallerei gar nicht vertragen. Dieses Jahr wird sie deshalb auch Beruhigungsmittel bekommen.
Die erste richtig gute Nachricht des Jahres kam aus Dippoldiswalde, vom dortigen Herzspezialisten. Ich habe mich und mein repariertes Herz dort durchchecken lassen und beste Ergebnisse geliefert, worüber ich mich natürlich am meisten, aber Volker, meine Eltern und mein Patenonkel Bernd sich fast genauso gefreut haben. Bei dieser Untersuchung fasste ich auch den Entschluss, regelmäßig laufen zu gehen und ließ auch das vom Spezialisten absegnen.
Die ersten Laufversuche gingen erstaunlich leicht. Ich fing mit 2 km an, die ich teils laufend, teils gehend hinter mich brachte. Von Mal zu Mal wollte ich die Phasen, die ich ging, verkürzen, bis ich nur noch laufen wollte. Allerdings störte es mich beim dritten Lauftraining schon, dass ich aus dem Trott kam, als es wieder ans Gehen ging, und so ließ ich die Geh-Phasen weg. Ich hätte nie geglaubt, dass es mit mal möglich sein würde, fast 4 km am Stück zu rennen.... ich hatte allerdings auch mehrere Leute, die mit das Laufen schmackhaft gemacht  und mich bei meinen Anfängen mental und mit ganz praktischen Tipps unterstützt haben: meine Freundin Katja, meine Internet-Freundin Susanne und meine Kusine Irene, die Schwester meines verstorbenen Cousins Christo.
Ich hatte für mich geplant, erst mal alleine zu laufen, bis ich sicher und auch nicht zu langsam auf 6 km pro Lauf komme und mich dann an die anderen (Volker und meine Freunde Katja und Thomas) dranzuhängen, damit wir dieses Mal gemeinsam beim 10-km-Citylauf in Dresden teilnehmen könnten. Dass Volker vorher den Unfall hatte und seinen Fuß bis  heute nicht voll belasten kann, habe ich da ja noch nicht gewusst. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass das Lauf-Fieber wieder ziemlich versiegt ist bei mir. Allerdings packt mich hin und wieder die Lust, einfach mal ein paar Laufschritte einzulegen, und so sieht man mich manchmal in Gummistiefeln Richtung Hundewiese mit Lola laufen (also nicht gehen, sondern wirklich laufen). Das sieht bestimmt gut aus. Ganz ist das Thema Laufen also noch nicht erledigt, ich werde dranbleiben, aber sicher noch einmal von vorne anfangen müssen.

Im Mai dieses Jahres wollte ich bei meinem ersten Flash Mob mitmachen. Diese Sache übte auf mich einen großen Reiz aus und ich hatte immer mal wieder "gegooglet", wann mal so was in Dresden geplant ist. 
Ich habe schon ausführlich hier dazu berichtet.
Ein Flash Mob ist eine Sache, die heimlich organisiert  und öffentlich "aufgeführt wird". Es gibt da z. B. einen berühmten, der auf dem New Yorker Flughafen stattfand: Auf ein bestimmtes, heimlich ausgemachtes Zeichen frieren alle Leute, die davon wissen, bei ihrer jeweiligen Tätigkeit ein: beim Banane essen, beim Schnürsenkel binden, beim Stadtplan gucken... Von einer Sekunde auf die nächste bleibt das Treiben stehen, mach kommt sich über drei Minuten lang vor wie in einem Wachsfigurenkabinett. Die Leute, die uneingeweiht auf dem Flughafen rumlaufen, trauen ihren Augen nicht....
Ein anderer, auch im Internet zu findender, wunderschöner Flash Mob ist der, in dem in einem Fastfood Restaurant (McDonalds oder so) plötzlich das "Halleluja" von Händel gesungen wird....
Zum meinem Blog an dieser Stelle noch eine kleine Anmerkung: Wenn ich mit verschiedenen Leuten rede, merke ich, dass sie durchaus auf meiner Seite lesen, worüber ich mich sehr freue. Nur, dass ich nie eine Reaktion auf meine Zeilen bekomme (neudeutsch:  Feedback), finde ich schade. Viel schöner würde ich finden, wenn hier und da mal was beigesteuert werden würde.

Vom 27.-29. Mai war wieder unser großes Familientreffen mütterlicherseits in Haldensleben (Sachsen-Anhalt). Tanten und Onkel, Cousins und Kusinen sowie deren Kinder waren wieder in großer Vielzahl angereist und bezogen die Zimmer in der neu gestalteten Jugendherberge. Von unseren Nachkommen war leider diesmal keiner dabei. Conne ist für solche Sachen ja zu meinem Leidwesen überhaupt nicht zu begeistern und seine Freundin tickt da ebenso, fürchte ich. Allerdings hatte er dieses Mal einen triftigen Grund – dazu später mehr. Eric konnte dieses Mal nicht, da er mit der Schule in Amsterdam war und Volkers Kinder, die sonst gern mitgefahren sind, konnten aus Arbeits- und Studiergründen dieses Mal auch nicht dabei sein. Da Volker und ich mit Hund verreisen, wenn wir verreisen (weil wir uns mit dem Zulegen eines Hundes dafür entschieden haben, dass er zu uns gehört),  konnten wir in der Jugendherberge an sich kein Zimmer sondern konnten unser kleines Zweimannzelt im Gelände der Jugendherberge beziehen. Das Wetter war warm, insofern war es überhaupt kein Problem. Nur zu den Mahlzeiten, die drinnen abgehalten wurden, waren wir etwas "abgeschlagen" von der Menge. Aber wer das eine will, muss das andere mögen. So banal dieser Spruch klingt, sagt er doch viel aus über das Handeln und die daraus folgenden Konsequenzen. Ich glaube, meine Kinder haben diesen Spruch gehasst... J  Jedenfalls ließ dieses Treffen, nachdem es am Anfang aussah, als wäre es das letzte seiner Art, doch sehr viel Zeit und Möglichkeiten offen, mal wieder mit der Verwandtschaft zu schwatzen und zu merken, was man doch für eine nette Familie hat. Das nächste Familientreffen wird von Kathrin und Familie organisiert (danke dafür!) und wird sicher auch wieder so schön.


Im Anschluss an das Familientreffen, bei dem er aus verständlichen Gründen nicht dabei war, machte Conne sein Abitur.
Ich bin sehr stolz auf meinen Großen, dass er die Energie aufgebracht hat, sich noch einmal auf den Hosenboden zu setzen und das Abitur nachzuholen, nachdem er ja eine Berufsausbildung schon abgeschlossen und sogar ein Jahr gearbeitet hat. Er lebt inzwischen mit Nadi, seiner Freundin und seinem kleinen Yorkshire Terrier Happy in einer kleinen hübschen Wohnung in der Nähe von Dresden. Nun gilt es, im nächsten Jahr einen geeigneten Studienplatz zu finden, damit es weiter gehen kann mit seiner Karriere.
Eric kämpft sich derzeit durch die elfte Klasse, die sogenannte Sekundarstufe II. Er kämpft mit neuen Mitschülern, mit Leistungskursen, mit Lehrern, die er nicht versteht und Lehrern, die ihn nicht verstehen wollen. ;-) und sicher dabei auch mit sich selbst. Gut, dass er neben seiner Familie auch seine liebe Freundin Hanna hat (die ihn, gottlob, versteht!). Ich habe gute Hoffnungen, dass er lernt, seinen Ärger über weniger gute Noten zu kanalisieren. Dann wird ihm der Weg in die Wissenschaften offen stehen.
Unser nächstes Highlight des Jahres fand vom 22.-26.06.11 am Ufer des Rheins statt. Bei Düsseldorf trafen sich deutschlandweit die Menschen, denen die Erziehung und Ausbildung ihres Rhodesian Ridgeback zum Hobby und auch zum Lebensinhalt geworden ist. Dazu muss ich sagen, dass Lola uns sehr wichtig, aber nicht einziger Lebensinhalt ist. Sie ist kein nebenbei- sondern ein Mittendrin-Hund. Sie gehört zur Familie. Einiges muss organisiert werden, damit das Familienmitglied als Tier dabei sein kann, aber das Leben dreht sich nicht ausschließlich um sie.




Entsprechend skeptisch nahmen wir die Einladung zu diesem Treffen an. Ich habe in Düsseldorf einen sehr lieben Freund wohnen, der uns auch sofort anbot, bei ihm nächtigen zu können. So hatten wir die Option, ihn zu besuchen, wenn uns die "neuen Freunde" am Rhein nicht gefielen. Unsere Skepsis war jedoch grundlos. Wir lernten bei dem denkbar schlechtesten Wetter ungefähr 20 sehr nette und gut gelaunte Leute und deren Hunde kennen, die ausnahmslos aus den alten Bundesländern kamen. Es war ein wunderbares Zusammensein über 4 Tage, auch wenn es wettertechnisch alles andere als schön war. Einen Besuch bei meinem Freund Sven machten wir trotzdem, auch, um mal trocken zu werden und uns aufzuwärmen. Auch das war ein sehr netter Nachmittag und Abend, an dem wir seine ganze Familie kennen lernten und er seine Qualitäten als Hobbykoch unter Beweis stellte.

Leider musste unser Urlaub in Dänemark, auf den wir uns so sehr gefreut hatten, ausfallen. Pünktlich vor Urlaubsbeginn zog sich Volker einen Achillessehnenabriss zu. Dieser Unfall hat sich eigentlich schon länger angekündigt, genau genommen seit 3 Jahren. Schade, dass das Timing derart schlecht war, dass wir beim besten Willen nicht fahren konnten. Volker musste im Krankenhaus operiert werden (das war sein erster Krankenhausbesuch überhaupt). Daran schloss sich eine längere Wiederherstellungsphase an, in der wir halt nicht zusammen verreisen konnten. Das übernahmen dankenswerter Weise Enno und seine Freundin Christiane. Franzi war während dieser Zeit Gottseidank bei uns und konnte sich liebevoll um Papa und Hund kümmern, wenn ich arbeiten musste.

Wenn jetzt leichte Verwirrung aufkam, sei angemerkt, dass Enno sich im Sommer von seiner langjährigen Freundin Vivien getrennt und sich Christiane zugewendet hat...


 Jedenfalls war unser Urlaub wohl richtig toll - Ennos Erzählungen und die vielen Fotos, die wir ansehen durften, belegen das.

Auch der Urlaub der Eltern war nicht ohne. Genau wie Volker hatte mein Mütterlein kurz vor dem Urlaub noch einen Sportunfall und brach sich dabei den Arm. Ihr wurde ein Gips verpasst, nachdem der Arm gerichtet wurde, und es hieß, der Urlaub würde trotzdem stattfinden. Mutti fuhr also mit Gipsarm weg und kam wieder mit einer Schleimbeutelentzündung im Ellbogen zusätzlich. Zuhause nach dem Entfernen des Gipses, zeigte sich leider recht schnell, dass Mutti unter dem sogenannten Sudeck-Syndrom leidet, dass sich an die Verletzung in ihrem Arm angeschlossen hat. So steht nun derzeit alles bei den Eltern im Zeichen des Schmerzes und seiner Behandlung. Diese Krankheit ist kein Klacks, langwierig und wirklich niemandem zu wünschen. Sie verändert das ganze Leben. Ich wünsche meiner Mutti an dieser Stelle, dass das nächste Jahr Linderung bringt und/oder Möglichkeiten, besser mit dem Schmerz umgehen zu können. L

Im September zog Franzi dann nach Rostock, weil sie dort Meeresbiologie studieren kann, worin sie dann auch ihren Master machen will. An einem verregneten Donnerstag ging es dann mit Sack und Pack an die Ostseeküste, in den 6. Stock eines "Neubaus" in einem "Rostocker Randghetto". Es gibt natürlich keinen Aufzug, so dass alle ihre Sachen von uns hinaufgeschleppt werden mussten. Ich habe nicht gewusst, wie viel Klimbim dieses Mädel hat!!! Zum Glück halfen Enno und ein Freund noch mit, sonst würden wir heute noch schleppen, fürchte ich. Volker hat sehr mit angepackt und - meiner Meinung nach - seinen kaputten Fuß viel zu sehr belastet. Aber er ist ein Mann und damit ein Held. Mit Vernunft ist dem nicht beizukommen. Der Fuß ist allerdings nicht wieder, wie von mir prophezeit, kaputtgegangen. Insofern war meine Vorsicht vielleicht doch ein kleines bisschen übertrieben. Seit Franzis Auszug haben wir die Wohnung wieder für uns. Aber es war sehr schön mit ihr.



Inzwischen ist mein Bericht ein wirklicher Jahresendbericht geworden, denn bis zum 4. Advent sind es nunmehr nur noch ein paar Tage. Weihnachtsgeschenke müssen gottlob nicht viele gekauft und gebastelt werden, weil wir, die Großeltern- und Elterngeneration, uns gegenseitig nichts mehr schenken. Das heißt, doch, natürlich schenken wir uns was: eine Adventszeit in Ruhe  und mit ganz wenig Einkaufsstress. Das machen wir jetzt seit ein paar Jahren - und ich kann euch gar nicht sagen, wie gut mir - und sicher auch den anderen Beteiligten - das tut. Nur Flo, der dieses Jahr mal wieder nach längerer Abstinenz Weihnachten in Dresden feiert, war etwas befremdet, glaube ich. Mal sehen, ob er die Ruhe am Heiligabend dann auch schätzen lernen wird. Ich hoffe ja nicht, dass er nicht mehr nach Dresden kommt, wenn es keine Geschenke gibt. ;-)
Am vergangenen Wochenende hat Johanna, Volkers Mama, ihren Siebzigsten gefeiert. Wir waren alle eingeladen, leider konnte aus meiner Sippe nur ich kommen. Mutti und Papa waren durch Muttis Krankheit verhindert, Conne durch seinen Dienst (er hat einen Winterjob bei der Autobahn und fährt mit den großen Winterdienstautos über die Pisten um Schnee zu räumen) und Eric hatte einen Bandauftritt. Nichtsdestotrotz war es ein sehr schönes Fest.


Das nächste Jahr hält auch zwei denkwürdige Feiertage für uns bereit: Eric wird 18 Jahre und mein Väterchen wird auch seinen siebzigsten Geburtstag feiern. Also auf, mit Freude und Enthusiasmus ins nächste Jahr!
Für die letzten Tage dieses Jahres wünschen Volker und ich Euch allen Freude an den kleinen Dingen, Ruhe und Besinnung auf die wichtigen Sachen im Leben, Wärme, Liebe, leuchtende Kinderaugen, Weihnachtsduft und für 2012 vor allem Gesundheit!

Liebe Grüße














von Nele mit Volker und 

Lola

Montag, 24. Oktober 2011

Lola und Bob

Lola und Bobby (v. l. n. r.)

Vergangenes Wochenende hatten wir Bob zu Besuch bei uns. Bob ist ein Mischling aus RR und Beagle, ein bissl Schäferhund scheint auch drin zu stecken. Er gehört einer Freundin von mir, die das Wochenende zu einer Familienfeier wollte und den Hund nicht mitnehmen konnte. Da ich Bob sehr mag und mein Hund auch, bot ich an, ihn zu uns zu nehmen, damit sie bei der Feier dabei sein kann.
Ich holte Bobby am Freitag nachmittag bei ihr ab, sie war am Mittag schon losgefahren, die Wohnung war also leer, Bob war alleine.
Er war schon recht erstaunt, dass ich ihn abhole, aber er kam brav mit. Der Herzliebste und ich haben dann die nachmittägliche Hunderunde zu zweit gemacht. Er behielt Lola im Blick, ich Bobby.
Anschließend gingen wir mit den beiden in den Garten, wo sie miteinander toben konnten und spielen und sich quer über die Beete jagen konnten. Es ist ja schon fast alles winterfest, insofern ist viel Platz zum Spielen da.
Gefüttert haben wir dann zuhause - vorsichtshalber getrennt. Man muss ja nix provozieren. Getrunken haben sie aber gleichzeitig aus einem Napf.  Sie haben toll harmoniert, die beiden, und es war ein Riesenspaß und sehr interessant für uns Menschen, da unsere Studien zu betreiben. Sie teilten sich dann auch abends Bobs Körbchen und waren eigentlich immer beieinander. Nachts schlüpfte Lola, wie immer, in unser Bett, Bob schlüpfte dafür in Lolas Körbchen.
Am Sonnabend morgen dann große Freude, als sich alle wieder sahen. Nach der wieder gemeinsam in Familie gegangenen Morgenrunde, gab es für Hunde und Menschen gemütliches Wochenendfrühstück, danach ging es wieder ins Hundeparadies Garten. Bob wusste schon genau, wo das ist.
Bob ist kein Mittendrin-Hund. Er ist ein Nebenbei-Hund. Bis vor drei Monaten lief er wirklich nur nebenbei mit, weniger vielleicht sogar, denn der Freund meiner Freundin hat nicht wirklich was für Hunde übrig, er toleriert Bob, weil Bob eben vor ihm da war und Anne ihn (den Hund) nicht weggeben möchte, und so hat Anne den Bob und die kleine Tochter Maria nachmittags quasi allein zu versorgen, da Annes Freund auch jeden Tag lang arbeiten muss.

Seit einem Vierteljahr macht Anne nun mit Bob Hundeschule (Bob ist sechs Jahre), und sie haben beide Spaß daran. Bob ist ein begeisterter Schüler - ein richtig kleiner Streber, habe ich am Wochenende feststellen dürfen (deshalb auch meine Vermutung, dass da auch Schäfi-Gene mit dabei sein müssen). Er hatte nach allem, was ich ihm abverlangt hatte, immer diesen "Warichguuuuut?"-Blick... Wir haben also auch ein bisschen gearbeitet, nicht nur getobt und gespielt. Bob hat den Clicker kennen gelernt (bei nächster Gelegenheit lernt Anne ihn auch kennen ).
Gestern haben wir mit den Hunden eine Wanderung durch den Wald gemacht, bei der Bob recht entspannt blieb. Er hielt zwar mal die Nase in den Wind, war aber an den Gerüchen des Waldes nicht halb so interessiert wie Lola.
Es war ein für uns alle einmalig schönes Wochenende. Anne kam gestern nachmittag und holte Bob ab. Beide Hunde fiepten, als es ans Abschiednehmen ging. Wir waren ganz erstaunt. Ich hätte nie gedacht, dass sie so menschliche Regungen wie Abschiedsschmerz wahrnehmen können, die ja in gewisser Weise doch ein "Indiezukunftdenkenkönnen", also abstraktes Denken erfordern. Oder vermenschliche ich gerade auf unerlaubte Art und Weise? Was hat dann das Fiepen zu bedeuten?
Aufregung? Warum hat Lola dann damit angefangen?
Freude über Frauchen? Warum hat Bob dann zuhause nicht fressen wollen? Und warum hat Lola angefangen mit dem Fiepen?
Jedenfalls ist Bob jetzt unglücklich, begrüsste heute das Frauchen nicht und fraß nur mäßig. Und Annes Freund sagte "Wie war das, Schatz, haben die nicht auch gesagt, sie würden ihn für immer nehmen?" (Das hatten wir in der Tat bei der Verabschiedung gesagt, als wir über das Superwochenende berichteten)...
Anne gibt Bob natürlich nicht her, aber sie sagte heute, sie zweifele, ob Bob es bei ihr so gut hätte, wie sie immer gedacht hätte, und dieses Zweifeln ist richtig traurig. DAS wollte ich nicht.




Wir sind jetzt so verblieben, dass wir uns öfter treffen als bisher, um mit den Hunden gemeinsam was zu machen. Richtig was zu machen, was uns UND den Hunden Freude macht.
Aber der Gedanke an einen Zweithund lässt uns beide, den Herzliebsten und mich, nicht mehr ganz kalt.

Freitag, 14. Oktober 2011

Wieder allein...

... natürlich nicht ganz.

Volker und ich und Lola halten fest zusammen. Aber das Bommelchen ist nun wech. Gestern wurde der allerletzte Rest von ihr aus unserer Wohnung geklaubt und geht heute auf Reisen nach Rostock. Auch Peggy ist nun weg. Ich hab, glaub ich, das Tierchen gemocht, obwohl die Schildkröte mich meist nur angefaucht hat, wenn ich sie gefüttert habe. So 'ne  Schildkröte ist halt nicht wirklich domestiziert worden. Die sind nicht wirklich zahm.

Dank Skype haben wir guten Kontakt zu Bommel, Volker favorisiert aber nach wie vor das Telefon, um Kontakt zu halten (was ja eigentlich nicht unvernünftig ist).

Was natürlich schön ist - wir haben plötzlich jede Menge Platz zuhause. Auf einmal muss man im Schlafzimmer nicht mehr zwischen Hundekörbchen und Wäscheständer durchbalancieren, wenn man mal an seinen Kleiderschrank will - weil der Wäscheständer wieder ein eigenes Zimmer hat.

Den Schlüssel von Franzi hat nun der jüngste Königssohn, der Eric. Zwar wohnt er immer noch bei seinem Vater (so wird es sicher auch bleiben, bis er sich überhaupt auf eigene Füße stellt), aber er kann nun kommen und gehen, wie er möchte bei uns.

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Die Biologin wird flügge

Unsere kleine Franzi, das Bommelchen, unsere Einsvierundsechzigisnichgroß, wird nun doch langsam groß. Nein, nicht groß, aber erwachsen.

Nachdem sie die letzten Monate seit Februar mit Unterbrechungen unser winziges Gästezimmerchen als ihr Reich deklariert hatte, will sie nun raus in die große weite Welt. Rostock lockt mit Meeresbiologie, Ostseestrand und Drachenbootrennen. Helgoland winkt und die ganze Küste freut sich.

Ihre Siebensachen hat sie bei uns im Wohnzimmer in Kisten, Kartons, Taschen, Rucksäcken und Schächtelchen gestapelt, wo alles noch bis morgen früh ausharren muss. Auch wir müssen uns noch bis morgen früh in die unvermeidliche Umzugsunordnung fügen.

Morgen zeitig fahren wir aber dann los. Mit unserem kleinen Skodalein und einem 7,5-Tonner, der von Enno bis an die Ostsee gelenkt wird. Bommel zieht in ein Neubaugebiet am Rand von Rostock, nicht wirklich schön, aber wirklich preiswert. Dort ist sie dann im Sechsgeschosser oben unterm Dach in einer Dreiraumwohnung untergebracht und hofft noch auf eine(n) Mitbewohner(in), damit sie sich dann die anfallenden Kosten für diese Wohnung teilen können.
Also heißt es morgen gegen Mittag in Rostock Bommels Siebensachen, all die Kartons, Kisten, Rucksäcke, Taschen und Schächtelchen Stufe für Stufe, Treppe für Treppe in den sechsten Stock zu bugsieren. Danach werde ich Arme (und wahrscheinlich auch Waden und Oberschenkel) wie ein Mann haben, ein starker Mann.

Um unseren Hund wird sich Eric kümmern, jedenfalls wird er die Nachmittagsrunde mit ihr drehen. Und dann wird unser Hundchen das erste mal ohne Mama und Papa auswärts schlafen, bei ihrem lieben Freund Wasco. Ich kann nicht leugnen, dassn ich gespannt bin, ob sie Theater macht oder ob sie das "cool" findet.

Also, hoffentlich läuft alles nach Plan und wir sind morgen spät in der Nacht wieder hier und haben das Bommelchen gut in Rostock ausgesetzt.

ein letztes gemeinsames Essen - Vater und Tochter

Dienstag, 20. September 2011

Wieder gefunden

Ich hab ihn gefunden - dank den "neuen Medien".

Den, der mir das Billardspielen beigebracht hat.
Den, dessentwegen ich zwei Semester Spanisch gelernt hatte.
Den, um den ich solche Angst hatte, als der Terroranschlag auf die Vorortzüge in Madrid verübt wurde.

Er lebt. Das reicht. Ich bin glücklich.

Nachtrag:
Heute, 2 Tage später, weiß ich: Es reicht wirklich, ich kann abschließen mit dem Thema.

Donnerstag, 18. August 2011

Urlaub

Ab morgen hätte ich also Urlaub.

Ich hab auch Urlaub, aber nicht so, wie gedacht/erhofft/erträumt. Ich kann mich auf eine Woche Erholung auf Terrassien freuen, eine Woche Pflege meines kranken Achilles... wobei sich dieser Mann ja nicht mal richtig pflegen lässt!
Der häusliche Held hat wahlweise Leichenbittermiene zu bieten, während er sich mit seinen Krücken durch die Wohnung schleppt oder gequälten Langmut, wenn er auf einem Bein hüpfend, meint, den Geschirrspüler ausräumen zu müssen ("einer MUSS es ja machen..."). Sein kleiner Sonnenschein ist - natürlich - seine süße Lola, aber auch Bommel, die mit ihrer Heiterkeit ein wenig Honig in seine Bitternis bringt.
Nur macht Bommel eben auch Urlaub, richtigen Urlaub auf Helgoland und ist somit nicht da. Ich gönne ihr diese Zeit, auf die sie sich schon so lange freut - nur zuhause wird es dann ein wenig düsterlicher sein.

Ich bin die, die immer alles falsch macht und an der man seine schlechte Laune (die ich durchaus nachvollziehen kann!) auslässt (was ich wiederum nicht nachvollziehen kann!).

Und ich bin die, die  keine Lust mehr hat auf ihren Urlaub.

XXL Smiley

Mittwoch, 3. August 2011

Die Sache mit Achill


Achilles, Sohn der Meernymphe Thetis und des Königs von Phthia, Peleus, ist der beinahe unverwundbare Held vor Troja und der Hauptheld der Ilias von Homer, sagt Wikipedia. Er wurde von seiner Mutter im Styx gebadet, der unverwundbar macht. Dummerweise musste ihn die Mutter ja irgendwo festhalten, und das tat sie an der Ferse, dort war er dann auch verwundbar. Als er dann schließlich mit Odysseus in den Krieg zieht, wird genau diese Ferse ihm zum Verhängnis, nachdem er Troja besiegt und zahlreiche einflussreiche Könige, deren Söhne, trojanische Jungfrauen getötet hat oder töten ließ. Soviel zum griechischen Helden.



Mein häuslicher Held, mein Sonnenschein, mein mir das Leben erklärender Herzliebster hat auch eine Achillesferse. In dieser ist, nachdem die letzten drei Jahre von postalen Trainingsschmerzen gezeichnet waren, am Freitag, den 22.07.11 die gleichnamige Sehne gerissen. Nun hat er eine OP hinter sich, während der diese Sehne wieder geflickt und am Fersenbein angebracht wurde. Der Heilungsprozess braucht noch eine ganze Weile, sagen die Ärzte. Volker ist wacker an zwei Krücken unterwegs und war bis gestern der Meinung, auch Busfahren und zum Arzt "gehen" sei auf diese Weise möglich. Er musste wohl einsehen, dass dies zwar in der Tat möglich ist, aber sehr viel Zeit und Kraft fordert. 
Scheinbar nimmt meinen Helden das ziemlich mit, denn gestern hatte er das erste Mal eine so richtige Stinklaune und fand das Leben als solches nicht besonders nett.
Ich wünsche uns beiden für die nächsten Wochen gute Nerven.

Freitag, 29. Juli 2011

UBB - Seminar

Mein Hund und mein Garten sind meine beiden größten Hobbies. Danach kommen singen, tanzen (und malen würde ich auch gern noch lernen).
Dieses Wochenende war für mich wieder ein Hunde-Wochenende.

Frau Dr. rer. nat. Ute Blaschke-Berthold hat den interessierten Hundehaltern ein Seminar in Weißenberg gehalten; der Tipp, mich dort anzumelden, kam von einer Freundin, die mir die Grundlagen des "Clickerns" beigebracht hat. Weißenberg ist ja nicht weit weg von Dresden (ca. 100 km), und so nahm ich das in Angriff, am Sonnabend und Sonntag mit dabei zu sein. Ich habe unheimlich viel gelernt, vor allem, was in einem Hund vorgeht, wenn er ein Kommando ausführen soll, was der Mensch ihm gibt. Die Ute hat einem das mal richtig von der biologischen und tierpsychologischen Seite näher gebracht und es war wirklich interessant, mal zu erfahren, warum der Hund sich so verhält wie er sich verhält. Es wurde der Sache mal aus hundepsychologischer Sicht auf den Grund gegangen, und es wurde nicht nur an der Oberfläche "herumgedoktert", wie man das sonst halt oft erlebt.
Die Quintessenz des Seminars ist für mich, nachdem ich nun Zeit hatte, das alles zu verdauen, dass ich meinen Hund anders wahrnehme, nicht mehr so sehr als mein Haustier, sondern als gleichberechtigtes Mitglied der Familie, wenn auch einer anderen Spezies angehörend. Als fühlendes, agierendes und denkendes (auch wenn anders als menschlich denkend, eben hundlich denkendes) Geschöpf nehme ich sie jetzt wahr, achte mehr auf ihre Kommunikation mit mir und der restlichen Welt und sehe nicht nur, ob sie Befehle von mir entgegennimmt und befolgt, sondern versuche zu ergründen, warum sie da tut oder eben nicht tut. Was ist ihre Motivation, immer wieder Leuten hinterher- oder entgegen zu rennen, dabei zu bellen und dann die Kurver zu kratzen und sich wieder bei mir einzufinden....
Manch einem mag das zu viel Gesumse sein - es ist doch nur ein Tier.  Aber immer öfter denke ich, dieses "nur" sollten wir Menschen weglassen. Diese Tiere haben wesentlich sozialere Strukturen als wir Menschen, dazu hören sie besser, sehen besser, riechen wesentlich besser... ich bin froh, dass die Caniden beschlossen haben, sich dem Homo sapiens anzuschließen und anzupassen.
Der Mensch hat keinen Grund, sich überlegen zu fühlen.

Die zweite Lehre, die ich aus diesem Wochenende für mich gezogen habe ist die, dass unsere Hundeschule wohl doch nciht so gut ist, wie ich gedacht habe. Mit den Tipps von Ute Blaschke-Bertholdt komme ich mit Lola in der Erziehung wesentlich effektiver voran, als mit den Tipps von Herrn Konrad aus unserer Hundeschule.

Dienstag, 12. Juli 2011

Campingwochenende am Rhein

Wir haben ein Hundewochenende hinter uns. Es war schön. Sehr schön. Nur das Wetter leider so gar nicht.
Am Donnerstag, den 24.06., sind wir in Dresden losgefahren bei strahlendem Sonnenschein. Wir hatten über 500 km Autofahrt vor uns, während der  wir uns Meter um Meter an die Schlechtwetterfront herantasteten. Als wir am Campingplatz am Rhein ankamen, empfing uns unter bleigrauem Himmel eine Meute von etwa 10 Hunden, die super auf ihren Plätzen liegen blieben, aber doch schon sehr interessiert guckten und mit den Ruten wedelten. Alle diese Hunde hatten ihre Herrchens und Frauchens mitgebracht, so wie Lola uns.
Ich kannte diese Leute alle mehr oder weniger aus dem Forum, in dem ich seit der Anschaffung von Lola unterwegs bin : dem Rhodesian-Ridgeback-Forum. In diesem Forum können alle Fragen rund um diese Hunderasse geklärt werden; alle Mitglieder haben dort eine Passion - ihren Hund und die Rasse der RR allgemein. Manchmal herrscht ein rauer Umgangston, manchmal zum abgewöhnen rau. Mehrmals hab ich schon nach dem Lesen gesagt, nee, das muss ich mir nicht antun, die haben ja nicht mehr alle Latten am Zaun. Und doch habe ich mich immer wieder dabei ertappt, wie ich, alle guten Vorsätze missachtend, weiter gelesen und mich teilweise sogar an Diskussionen beteiligt habe.
Nun stand halt mal ein Treffen an und für mich die Möglichkeit, einige der Forianer live und in Farbe kennen zu lernen. Ich hatte so etwas bis dato noch nie gemacht und ich war mir nicht sicher, ob die Entscheidung richtig war, mich dort mal einfach mit einzumischen. Was, wenn sowohl Lola als auch wir Menschen uns unter all den "Wessis" nicht wohlgefühlt hätten? Mal eben schnell wieder nach Hause war ja nicht, dazu war der Weg ein bisschen zu weit.
Lange Rede - es war gar nicht so, dass wir uns nicht wohlgefühlt hätten. Ich habe selten eine Ansammlung von Hunden und Menschen gesehen, die so aufeinander geachtet haben. Trotz langen Aufbleibens am Abend und diversen alkoholischen Getränken musste sich keiner früh ausklinken; es waren wieder alle für die und mit den Hunden auf dem Damm. Es war einfach schön.

Und dann war da noch der Sonnabend, an dem es durchweg geregnet hat. Was war ich froh, dass wir verabredet waren! Mein Schulfreund Sven, in den ich in der 5. Klasse ganz dolle verknallt war, lebt jetzt in Düsseldorf und dort waren wir zu Besuch, weil wir ja so oft in diese Region Deutschlands auch nicht kommen. Wir lernten seine Frau kennen und Jette, seine kleine Tochter. Mit der großen Hannah war er ja schon bei uns. Es war ein schöner, netter Nachmittag und Abend, den wir sehr genossen haben, und nicht nur, weil es schön warm und trocken war.

Mittwoch, 15. Juni 2011

Der Mond ist rund, der Mond ist rund, er hat zwei Augen, Nas' und Mund

Heute Abend ab 20:23 tritt der Vollmond in den Kernschatten der Erde. Es beginnt eine Mondfinsternis, von der wir aber zu dem Zeitpunkt noch nichts sehen können, denn der Mond geht erst nach 21:00 Uhr am Südosthorizont auf, dann bereits verdunkelt.
21:22 beginnt die Totale Mondfinsternis, der Mond ist in seiner Gänze in den Kernschatten der Erde eingetaucht und erscheint nur noch als matt rot leuchtender  Ball am Himmelszelt.
23:03 tritt er aus dem Kernschatten der Erde wieder heraus und wird heller, bis 00:03 der Zauber ein Ende hat und wir die restliche Nacht nur noch einen normalen Vollmond bewundern können.
Wir erwarten die längste Mondfinsternis  seit mehr als zehn Jahren.

Zwar habe ich Chor heute Abend, aber ich werde den Fotoapparat mitnehmen und ab 21:30 ein paar Bilder machen, denn dann bin ich auf dem Heimweg. Ich werde mich vielleicht von Volker und Lola abholen lassen, damit wir zusammen dieses schöne Erlebnis teilen können. Lola wird zwar dem Mond nichts abgewinnen können, sich aber vielleicht an dem nächtlichen überraschenden Spaziergang erfreuen. Spätestens morgen werde ich diesen Eintrag mit meinen persönlichen Erlebnissen und Bildern vervollständigen.

Hier noch ein lesenswerter link: red-moon-rising

Update:

Der rote Mond hat seine Show leider ohne uns gemacht. Nicht ein Fitzelchen hat er sehen lassen, nicht ein Fünkchen rot hat geglimmt. Nix als Wolken. Schade, man muss sich halt mit den offiziellen Fotos von dort, wo er zu sehen war, begnügen.

Fotostream aus aller Welt

Donnerstag, 9. Juni 2011

Keine Welpen im Zoofachhandel!


Hier komme ich mal mit einem Thema, was sicher nur die Hundehalter unter uns/euch richtig interessiert, was aber trotzdem wichtig ist.

Jahr für Jahr gibt es neue sogenannte "Modehunde". Ganz früher kann ich mich an Pudel erinnern, die man dann überall gesehen hat, später waren es Dalmatiner, Labradore und Golden Retriever und jetzt scheint es der Rhodesian Ridgeback zu werden oder schon zu sein. Das an sich ist schon schlimm genug, weil Modehunde gekauft wrden, weil sie so schön sind, weil sie im Trend liegen und man (oder gar Söhnchen oder Töchterchen) auch im Trend liegen will. Sowas muss man einfach haben. Es wird leider viel zu wenig darüber nachgedacht, dass so ein Hund kein Statussymbol ist, dass er ein Lebewesen ist mit Bedürfnissen, die befriedigt werden müssen, damit dieses Lebewesen ein lebenswertes Leben hat. Wenn den Statusymboljägern dann klar wird, dass sie eigentlich keine Lust auf Erziehung des Hundes oder keine Zeit für das Tier haben, spätestens, wenn das Verhalten des Hundes völlig aus dem Ruder läuft, werden sie abgegeben und die Tierheim sind voll von Modehunden...

Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere Seite sind Über- und Fehlzüchtungen. Modehunde verkaufen sich gut und werden daher in Massen gezüchtet. Bei den sogenannten "Vermehrern" wird dabei weder auf Rassestandarts noch auf Gesundheit und Wesen der Elterntiere und der Ahnen geachtet. Ahnen sind gemeinhin unbekannt. Elterntiere müssen meist nicht mal schön sein, weil der willige Käufer sie im allgemeinen nicht sehen will. Die kleinen Welpen sind ja so süüß... Wenn der willig Käufer sich einen Modehund zugelegt hat, der krank ist oder nicht wesensfest, dann wird auch der früher oder später im Tierheim landen.

Deshalb tut es Not aufzuklären. Vielleicht trägt sich der eine oder andere Leser hier mit dem Gedanken, sich einen Hund zuzulegen. Modehund oder nicht - bitte sucht euch euren Züchter genau aus, fahrt hin, lasst euch die Elterntiere zeigen, fragt dem Züchter Löcher in den Bauch (an den Antworten merkt ihr unter Umständen schon, ob er von Zucht was versteht - "schön Elterntiere verpaart" reicht eben nicht).

Kauft die Welpen nicht im Zoohandel, denn die da angebotenen sind zwar billig, aber mit Sicherheit nicht von seriösen Züchtern. Seriöse Züchter suchen sich die "Welpeneltern" nämlich aus, sie beobachten die Welpen und finden dann gemeinsam mit dem willigen Käufer den richtigen Welpen. Das ist im Zoohandel schlichtweg nicht möglich.


Stern-TV zu Hundevermehrern

Donnerstag, 26. Mai 2011

Nieeeeee mehr dritte Liiiigaaaaa

Hui, hier schreib ich mal über Fußball. Ich als Kartoffel....

Es war schon spannend. Ich gucke selten Fußball mit. Für den Herzliebsten ist Bundesliga gucken erste Bürgerpflicht, ich freu mich in der Zeit an einem guten Buch oder auch über verschiedene Internetseiten. Aber dieses mal wollte ich schon mitgucken, weil mein Sohn großer DYNAMO-Fan ist und ich mitreden können will. Also machte ich es mir auf meinem Sofa mit einem Bautzner Kupferbier (lecker- aber in dem Fall, da kein Dresdner Bier, nicht würdig - ich weiß) gemütlich und fing nach etwa 10 Minuten an, wirklich mitzufiebern. Hätte ich jetzt nicht die künstlichen Nägel, hätte ich angefangen, selbige zu kauen.
Es war aber auch spannend! Ziemlich am Anfang zwei vergebene Chancen  bei Dynamo Dresden, dann kurz vor der Halbzeit das Gegentor. Herzliebster meinte schon, das sei es nun gewesen mit dem Aufstieg.

Zwischenzeitlich warf ich schon das Handtuch, meinte, mein Puls hielte das nicht aus. Das war, als der Ausgleich fiel.

Am Ende ging es wirklich noch 3 : 1 nach Verlängerung für Dresden aus - und "wir" haben damit den Aufstieg in die Zweite Bundesliga geschafft. Toll!
Ich gönne es der Mannschaft.
Und den Fans auch, nur müssten die (nein, nicht alle, aber ein Teil des Fanblocks) langsam lernen, sich zu benehmen, auswärts und zuhause.




WELT online

SPIEGEL online

ECHO online

http://www.dynamo-dresden.de/aktuell/news/

Freitag, 20. Mai 2011

Dixieland in Dresden

Dixieland in Dresden war ja in der Zeit, als Honnecker noch wichtig und mächtig war, immer ein richtiges Happening.
Viel mehr als heute.
Karten für die Diexielandkonzerte waren da auch noch Mangelware, teilweise unter der Hand verschoben für Westkaffee oder auch Trabi-Ersatzteile - heute kaum noch vorstellbar. Für die nicht unterm Ladentisch verteilten Karten lohnte es sich für den gemeinen Dixiefan, Tage vorher "anzustehen", mit Grill, Zelt und Kind und Kegel.
- Ich selbst war nie dabei, weil meine Eltern wohl nicht so große Fans waren, dass ihnen solche Aktionen in den Sinn gekommen wären. Ihnen reichte es, mit uns am Sonntag am Abschlussumzug teilzunehmen, was zweifellos für uns auch seinen Reiz hatte. Ich hatte aber eine gute Freundin, die zog mit ihren Eltern immer für eine Woche ins Zelt vor dem Verkaufshäuschen. Man kannte sich dann dort auch schon vom letzten Jahr oder den letzten zehn Jahren. Ich hab sie immer ein bisschen beneidet.

Momentan glauben die Dynamofans gerade, dieses Ansteh-Happening (zum Relegationsspiel gegen Osnabrück) erfunden zu haben... heute werden die (Fußball-)Karten auch verschoben, aber nun hat man Ebay dafür und die Höchstbietenden: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2769373

Die meisten Diexielandkarten dagegen bekommt man nun ohne nennenswerte Probleme, weil sie so teuer geworden und viele Leute in so bescheidenen Verhältnissen leben (müssen), dass sie sich diese Karten nicht mehr leisten können. Ich bin in der guten Lage, mit einmal im Jahr diese Karten leisten zu können, aber so ein großer Fan bin ich wohl auch nicht geworden. Mir reicht es eigentlich, am Sonnabend über die Prager Straße, die Dixiemeile zu tingeln, mir die Bands anzuhören, hier ein Bier zu trinken und da ein Eis zu essen (explosive Mischung!) und nach zwei,drei Stunden (bei Regen auch weniger) mich wieder zuhause beim Hund einzufinden, dem wir das Gedränge und die Lautstärke selbstverständlich erspart haben, denn Lola ist kein Fan. So gar nicht.

Montag, 16. Mai 2011

Flashmob, der keiner war

Ein Flashmob ist lt. Wikipedia ein "kurzer, scheinbar spontaner Menschenauflauf auf öffentlichen oder halböffentlichen Plätzen, bei dem sich die Teilnehmer persönlich nicht kennen und ungewöhnliche Dinge tun. Flashmobs werden über Online-Communitys, Weblogs, Newsgroups, E-Mail-Kettenbriefe oder per Mobiltelefon organisiert.[1] Flashmobs gelten als spezielle Ausprägungsformen der virtuellen Gesellschaft (virtual community, Online-Community), die neue Medien wie Mobiltelefone und Internet benutzt, um kollektive direkte Aktionen zu organisieren."

Ein solcher wurde über Facebook organisiert, und da ich schon immer mal bei sowas dabei sein wollte, hab ich mich erstmal mit angemeldet. Bei diesem sollte die Europahymne, die Ode an die Freude, spontan im Elbepark, einem großen Einkaufscenter in Dresden, gesungen werden.

Weil sich der Herzliebste rechtzeitig vorher so verletzt hatte, dass für ihn ein Training am besagten Freitag den 13. ausfallen musste, hatte er auch Zeit, seine stimmlichen Qualitäten erklingen zu lassen. Kurz vor dem Ereignis trafen wir dann zufällig meine liebe Freundin Else.

Was mich schockierte, weil es meine Welt und die Sicht der Dinge vor allem auf die Flashmobs zum Einsturz brachte, war, dass erstens aller paar Minuten im Elbepark die Durchsage kam "Liebe Besucher, noch soundsoviel Minuten bis zum Flashmob 1000 Stimmen!" Sowas darf doch nicht angekündigt werden - dachte ich. Die zweite Sache war, dass das Lied geübt, ehe es aufgenommen wurde. Dazu wurden auch noch Text- und Melodiezettel verteilt. So geht das doch nicht.Und jetzt fürchtete ich, dass jeder Flashmob, den ich bisher bei Youtube bestaunt hatte, gestellt, eingeübt und angekündig wurde. Der große Spaß war nicht mehr so spaßig. Erst, als auch bei Facebook einer schrieb "es war schön, aber ein Flashmob war das nicht.", kam meine Welt so langsam wieder in Ordnung.

Insgesamt mein Fazit: Als Flashmob total unbrauchbar, als Sing-Event interessant und schön, und als Abend mit Else und Volker so richtig nett.


Montag, 2. Mai 2011

Wer hätte das gedacht...

dass meine Tochter mal eine Gärtnerin wird??? Das sagt meine Mama neuerdings, wenn sie sich so in meinem Garten umschaut. Ich bin auch echt stolz auf mein Stückchen Mutter Erde und alles, was da so wächst, weil ich es will, weil ich es gepflanzt habe und nun hege und pflege und auch mit ihm spreche. Jedes Pflänzchen wird von mir pesönlich angesprochen und zum Wachsen motiviert. Meist hört mich keiner dabei, aber hin und wieder guckt der Herzliebste schon ein bisschen komisch.

Ostern haben wir im Garten verbracht; es war auch ein wundervolles Wetter, wie Frühsommer.

Eier werden sicher aber erst wieder gesucht, wenn sich irgendwann die Enkelchen einstellen - was wirklich noch Zeit hat. Ich kann mich mir noch nicht als Großmutter vorstellen. So alt bin ich noch nicht! ... Gerade frag ich mich, wie alt meine Mama war, als ich sie zur Großmutter gemacht hatte. 45? So etwa. Sie hat sich sicher auch noch nicht alt genug gefühlt...

Zurück zu meinen Pflänzchen. Gestern war Tag der offenen Tür in allen Dresdner Gärtnereien. Wir waren dort und haben uns Jede Menge kleiner blauer Lobelien als Bodendecker geholt, aber auch weißen Duftsteinrich und süße gelbe Blümchen, deren Namen ich leider vergessen habe. Vielleicht bin ich doch schon großmuttertauglich, zumindest aus dieser Sicht.
Kleine Hibiskus-Absenker von Sven

Weißes Tränendes Herz von Conne ;-)
Ein Korb voller Lobelien vom Gärtner
Kleine "Tageteschen" auch vom Gärtner
Farben zu Ostern

Herzliebster bei der Fliederernte


Ein Korb voll Flieder
Nach getaner Arbeit...

Flieder im Wohnzimmer, im Vordergrund ein kleiner Wiesenblumenstrauß

Mittwoch, 23. März 2011

Gutscheine für das Volk

Da hab ich doch die Chance, mal einen Gutschein zu gewinnen. Wenn ich jetzt mein Kleines wäre (ich meine damit meinen "kleinen" 17jährigen Sohn), würde ich den auch gewinnen, aber ich bin ich. Also schaunmer mal.

Ebendieser junge Mann, der immer gewinnt, wenn er mal irgendwo mitmacht, hatte vor einigen Tagen Geburtstag. Nun stelle ich mir die Frage, ob ich, wenn ich denn sage, dass ich den Gutschein an ihn weitergebe, meine Gewinnchancen damit erhöhen würde... Andererseits, es wäre doch mal sowas von beachtlich, wenn ich ohne seine Hilfe diesen Gutschein gewinnen könnte.

Ich bin gespannt auf das Ergebnis. Ausgegeben wird der Gutschein auf jeden Fall, denn auch ich hab bald Geburtstag. 


Montag, 21. März 2011

Frühlingsanfang und gute Vorsätze

Heute ist Frühlingsanfang. Mit -3°C heute morgen ein echt kalter. Allerdings wurde uns versprochen, dass diese Woche wunderbar werden wird. Wettermäßig wunderbar.

Im Garten sind die ersten Frühblüher zart unterwegs - die Winterlinge, hier und da Krokusse und Schneeglöckchen, in anderen Gärten sogar Märzenbecher. Tulpen und Hyazinthen haben, ebenso wie die Narzissen, schon erstes Grün. Im Wohnzimmer steht eine große Vase mit Kirschzweigen - die Knubbel sind schon richtig prall und rund und werden wohl bald aufgehen. Bis Ostern ist es zwar noch lange hin, aber in der vorösterlichen Zeit kann man ja auch blühende Kirschzweige in der Wohnung haben und dafür gelobt und bewundert werden. :) Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf diese Blütenpracht und den (hoffentlich auch) betörenden Duft.

Ich nutze die zeit vor Ostern als Fastenzeit und verzichte auf jede Art von Alkohol und Süßigkeiten, worunter mal ein Eis oder Kuchen natürlich nicht fällt.Alkohol ist nicht sonderlich schwer, Süßigkeitenverzicht ist aber ein echtes Opfer.
Gleichzeitig habe ich nun doch angefangen zu joggen - oder, im besseren Deutsch - zu laufen. Dass diese Sportart mal was für mich sein könnte, hätte ich nie für möglich gehalten. Einige - kleine und halbherzige - Anläufe hatte ich ja schon hinter mir, die allesamt fehlschlugen. Ich versuchte dann zu walken, was mir auch ganz gut gelang, allerdings war es langweilig für mich. Immerhin brachte ich es im AOK-Marathon Dresden auf 10 km in ner für mich annehmbaren Zeit. Aber ich war mit diesem Sport immer alleine. Entweder man "lief richtig" oder eben gar nicht. Walken ist was für alte Frauen...

Auf Facebook hab ich eine liebe Freundin. Uns verbindet die Liebe zur Rasse der Rhodesian Ridgeback (zu unseren Hunden) und nun auch zum Laufen. Sie hat mich angefüttert, mich motiviert, es doch noch einmal zu versuchen und hat mir Anhaltspunkte für den Anfang und ihre eigenen Laufnotizen zur Verfügung gestellt. Ich kann nicht sagen wie, aber sie hat es geschafft, mich zum Laufen zu bewegen. Auch Irene und meine Katja haben großen Anteil an meinem Erfolg.

Vor dem ersten mal war ich richtig aufgeregt. Ich lief die Strecke mit Pausen. Immer ein Stückchen laufen, ein Stückchen schnell gehen. Nun laufe ich nicht konsequent jeden zweiten Tag - dazu habe ich  zu viele andere Hobbies, aber auf zweimal die Woche bringe ich es - und inzwischen bin ich soweit, über 3 km keine Pause mehr einlegen zu müssen.

Donnerstag, 27. Januar 2011

Ein Brief

Gestern hab ich einen Brief bekommen. Zwar nicht handschriftlich geschrieben, aber trotzdem - ein richtiger Brief. Einfach so. Von einer Freundin, die mir viel bedeutet, zu der der Kontakt jedoch leider über die Jahre immer weniger geworden ist.
Beim Abendbrot war ich meiner Familie gegenüber etwas schweigsam, aber ich musste den Brief lesen. Während des Abendessens. Es gibt Dinge, die dulden keinen Aufschub.

Ich lernte diese Freundin 1983 kennen. Mit ihrer Münchner Klasse war sie in Dresden zu Besuch, im tiefsten Osten, im Tal der Ahnungslosen. Ihre Lehrerin war eine Tante ixten Grades von mir. Eines Abends hat sich diese Lehrerinnen-Tante mit meinen Eltern zum Konzertbesuch in der Semperoper verabredet, während mein Bruder und ich in der Jugendherberge 5 Schüler abholten, die sich mal mit jungen, richtigen DDR-Bürgern unterhalten wollten. An die Wende und ein vereinigtes Deutschland war damals überhaupt noch nicht zu denken.
Heute bekomme ich die Namen der fünf leider nicht mehr zusammen. Es waren zwei Mädchen und drei Jungs, die zu uns kamen. Meine Eltern hatten sogar eine Flasche Wein geopfert, die wir zu siebent austranken. Betrunken wurden wir nicht, aber es war ein lustiger, interessanter und wunderschöner Abend bei uns zuhause, an den sich die inzwischen 28 Jahre andauernde Freundschaft mit Ina anschloss.
Wir verloren uns nie aus den Augen, hatten bei Problemen immer ein offenes Ohr für den anderen.
Früher schrieben wir uns Etappenbriefe. Das waren riesig lange Briefe, die über einen längeren Zeitraum geschrieben wurden, immer wenn Zeit war, und an deren Ende immer schon ein Update der Themen vom Anfang standen. So eine Art Tagebuch-Brief. Mitunter waren diese Briefe 10 oder 12 Seiten lang. Es dauerte manchmal Wochen, ehe so ein Brief so weit war, auf die Reise zu gehen. Dann dauerte es aber auch nicht nur 10 Minuten, ihn zu lesen.
Ina war bei allen wichtigen Stationen meines Lebens dabei, nicht immer körperlich anwesend, aber immer als eine meiner liebsten und vertrautesten Personen. Sie kam zu meiner Hochzeit und zur Taufe meines Sohnes Eric, dessen Patin sie auch ist. Eine ganz bezaubernde Patin ist sie übrigens, die keinen Geburtstag vergisst und zu Weihnachten immer ein kleines Päckchen an ihren kleinen Patenjungen (der ja bekanntlich nun 17 Jahre wird) schickt, das neben Schokolade und Süßkram ein gutes, meist ziemlich unbekanntes Buch und einen Brief samt Fotos für Eric (und meist auch einen Brief für mich) enthält. Umso trauriger stimmt es mich, dass Eric das nie zu würdigen wusste. Er hat sich nie wirklich bedankt. Obwohl ich von ihm immer eine "Bedankemichvollzugsmeldung" bekommen hatte, ist dieser Dank bei Ina leider nicht angekommen. Das enttäuscht mich sehr.

In den letzten Jahren wurden aus den Etappenbriefen Emails, und die Zeitabstände wurden immer größer. Hin und wieder telefonieren wir, aber eigentlich viel zu selten. Der Grund ist Zeitmangel und Mangel an Gelegenheit vor allem bei Ina. Inzwischen hat sie vier noch kleine Kinder (der Älteste ist in der 4. Klasse, der Jüngste noch ein Kindergartenkind) und ist dementsprechend ausgelastet. Ihr Mann arbeitet in einer eigenen Praxis als Kinderarzt und sie ist Lehrerin mit 11 Wochenstunden.

Nach dem Lesen des Briefs gestern abend hatte ich spontan das Gefühl, dass meine liebe Freundin in ihrem Leben nicht wirklich glücklich ist und dringend mal was anderes als ihre vier Kinder, den Haushalt, die Schüler und den Alltag sehen müsste. Am liebsten hätte ich spontan einen Urlaub lastminute für sie und mich gebucht, damit wir mal wieder Zeit haben, in Ruhe miteinander zu reden, zu lachen und mal an ganz andere Sachen als den zu bewältigenden Alltag denken können. Aber sie hat ja nicht mal Zeit, mit ihrem Mann ein paar "ungestörte" Stunden zu verbringen, wie könnte sie dann einfach mit mir wegfahren... ?

Ich muss mir dringend was für sie überlegen.

Dienstag, 25. Januar 2011

Ende und Anfang

Nun sind wir durch. Eine Ära ist zuende.

Die Ära der Stiefgeschwister-WG Conne/Franzi hat ausgedient. Richtig funktioniert hatte sie sowieso nicht lange. Die beiden sind zu unterschiedlich, als dass es eine Dauerlösung hätte sein können. Allerdings funktionieren die wenigsten WG's richtig gut, glaube ich.

Nach einem arbeitsreichen Wochenende, das mir ordentlich Muskelkater bescherte, ist nun die Wohnung (fast) in einem besseren Zustand als bei der Übernahme. Was haben wir gemalert, geschrubbt und geräumt! Die ganze Patchwork-Familie kam zusammen, um mit anzupacken. Einzig Connes Zimmer muss nun noch gesäubert werden - und ich wette, die Leiter, die sein Vater am Sonntag abholen sollte, liegt auch noch im Keller. Unser Part ist aber getan, den Rest schaffen die "Kleinen" selbst.

Ich persönlich finde es ein wenig traurig, dass zwischen den beiden das typische WG-Gezänk auch nicht ausblieb (ich muss immer alles machen und du machst nüscht vs. ich bin ja auch fast nie da oder nutze das nicht), aber so ist es nun mal und ich kann es nicht ändern (und will mich da eigentlich auch nicht reinhängen). Für Conne hoffe ich sehr, dass es mit Nadi nicht die gleichen Diskrepanzen geben wird, aber da ist ja Liebe im Spiel. Das geht vielleicht besser dadurch. Fakt ist, dass es für die jungen Leute schon eine Herausforderung ist, mit 22 einen eigenen Haushalt zu führen und ihr Leben selbst in der Hand zu haben. Nicht umsonst leben noch so viele in dem Alter bei ihren Eltern. Das ist billiger und viel bequemer.
Ich hatte mit 22 schon mein erstes Kind - eben jener, dessen alte Wohnung ich am Wochenende mit "auf Vordermann" gebracht hatte. Auch mir fiel es nicht leicht, eine Superhausfrau zu werden (und auch heute noch setze ich meine Prioritäten anders), auch ich musste kämpfen - gegen Geldnot, gegen Unordnung und Desorganissation und schließlich gegen meinen inneren Schweinehund. Aber ich hab gekämpft. Und das erwarte ich von meinen Kindern auch.

Lieber Conne, liebe Franzi, ich wünsche euch beiden sehr, dass ihr mit euren Aufgaben wachst, dass ihr euren Weg geht - ich hab ein gutes Gefühl.

Montag, 17. Januar 2011

Halali








Gestern waren wir mit Lola im Rahmen unseres Hundeschulprogramms bei einer Jagd als Treiberwehr. In der Hoffnung auf einen erzieherischen Nutzen bei Lola hatten wir uns angemeldet.

Sonntag 5:30 aufstehen. Das war das erste Highlight für uns. Lola klappte ein Auge auf und wieder zu. "Geht ihr mal, aber lasst mich liegen" hieß das. Ich habe auch mit mir gerungen, ob ich die Jagd Jagd sein lassen und mich stattdessen wieder in mein wunderbares, warmes Bett kuscheln sollte, aber dann siegte doch die Abenteuerlust.

Ein Abenteuer wurde es dann auch - und was für eins.

Treff war 8:00 Uhr vor einem Waldstück in der Nähe von Kamenz. Wir hatten gedacht, es sind vielleicht 10 Hunde da als Teiber und drei Jäger, aber was wir sahen, hat uns, gelinde ausgedrückt, erstaunt: etwa 100 Autos standen da auf dem Parkplatz, Jäger im richtigen Jägerzwirn und mit Hut und Feder auf dem Kopf. Ich hab nicht gezählt, aber es waren viele. Und es gab viele wie uns, die als Treiber fungierten. Viele Hunde, alle mit mindestens einem orangen oder gelben Signalhalsband, damit sie nicht für Waldestiere gehalten werden, waren ebenso versammelt wie die Herrchen und Frauchen, die auch orange oder gelbe Signalwesten trugen. Es war ein Gewusel und Getümmel, bis dann wirklich die Jagd mit den Jagdhörnern eröffnet wurde. Der Chef las vor, was zum Abschuss freigegeben war: Schwarzwild in jeder Form und  teilweise Dam- und Rotwild. Dann wurde die Treiberwehr eingeteilt in vier Gruppen, jede Gruppe hatte einen erfahrenen Treiberführer.  Die Jäger verschwanden, die Treiber mussten noch warten. Und Lola wurde kalt. Sie zitterte und schaute wiedermal hilfesuchend zu uns "Kömma jetzt gehn?"

Pünktlich neun Uhr gings dann ab in den Busch. Der Treiber mit ERfahrung erklärte uns kurz, wie wir uns verhalten  und wo wir langgehen sollten - und trotzdem machten wir anfangs alles falsch, verloren die Richtung, in der wir laufen sollten und machten viel zu wenig Krach, weil wir viel zu sehr mit uns und den Hunden beschäftigt waren.

Das Waldgebiet war zu großen Teilen durch die Schneemassen und das Tauwetter abgesoffen. Bei meinen Überlegungen morgens zur günstigen Bekleidung entschied ich mich für meine Wolfskin-Treter, weil die wasserdicht sind und ich darin guten Halt habe, wenn es durch unebenes Gelände geht. Leider  sind die aber nur bisschen mehr als knöchelhoch, und die Wälder standen an einigen Stellen vielmehr als knöcheltief unter Wasser. Und diese Stellen konnten nach 10 minuten unterwegs sein nicht mehr umgangen werden, wir mussten also durch. ich bin in wahnwitzigen Riesensätzen durch diesen "Tümpel" gehüpft, aber es hat nix geholfen. Die Schuhe waren nass, die Füße auch. Zum Glück sind meine Treter richtig gutpassig, so habe ich wenigstens keine Blasen an den Füßen bekommen.

Nach einer Viertelstunde mit Hund unterwegs war ich völlig am Ende, auch wenn es für mich eine schöne Erfahrung war, wie intensiv man mit Hund an der Leine im dichten Wald zusammenarbeiten muss. Der Hund achtet sehr darauf, wo man langgeht, damit er den Baum nicht links passiert, während ich rechts lang laufe. Die kleinsten körpersprachlichen Signale werden verstanden und befolgt. Wären da nicht ständig diese Wasserlöcher gewesen und hätte ich nicht diese wahnsinnig schweren, vollgesogenen Schuhe an den Füßen gehabt, hätte ich Lola sicher auch weiter führen können. So war ich heilfroh, dass Volker sie nahm, wenn er auch vieles in meinen Augen wieder nicht richtig gemacht hat. Man sieht die Fehler halt immer nur bei anderen, die eigenen sieht man erst, wenn man mal gefilmt wird.

Irgendwann hatten wir dann auch begriffen, was Treiber so machen sollten während der Jagd. Es gab weniger Schelte vom Erfahrenen. Vielleicht war er dann auch einfach nur resigniert. Wir hatten gottlob keinen Kontakt zu Schwarzwild, aber eine Gruppe von zwanzig (hat jemand gezählt!) Hirschen galoppierte vor uns her - das war schon sehr beeindruckend. Einige dieser Tiere überlebten die Flucht nicht, es krachten Schüsse. Und einmal kam noch eine Gruppe von 4 Hirschen auf uns zugaloppiert und durchbrach die Reihe der Treiber nach hinten. Ich glaube, die sind mit dem Leben davongekommen. Insgesamt habe ich noch nie so viel Wild im Wald gesehen. Jetzt weiß ich es nicht nur, sondern glaube es auch: Der Wald lebt.

Nach drei Stunden schon war die Jagd aus, alle versammelten sich an einem Platz zum Sitzen am Lagerfeuer, zum Grillen und zum Auslegen der "Opfer". Als wir dann erwärmt und gesättigt und unglaublich müde den Heimweg antraten, lagen da 8 Wildschweine und 3 Hirsche. Unter den Treibern und Hunden sind keine Opfer zu beklagen.

Alles in allem war es eine tolle Erfahrung, wahnsinnig kräftezehrend, aber bleibenden Eindruck hinterlassend. Wäre das Hochwasser nicht gewesen, hätte es uns sicherlich richtigen Spaß gemacht. ;-)