Meine Güte, nun bin ich schon fast ein Vierteljahr verheiratet, und dieses Ereignis hat es noch nicht bis in den worldwide wichtigen Blog geschafft...
Ja, am 06.09.2014 habe ich mich von einer einfachen "Frau" zur Ehefrau gemausert. Das heißt, der Herzliebste ist jetzt der Mann, der sich als Ehemann mit mir als Ehefrau schmücken kann.
Unserer Hochzeit waren 17 Jahre des gemeinsamen Lebens vorangegangen, und es trieben uns weniger romantische Anwandlungen als nüchternes Nachdenken zu diesem Schritt. Jedoch - wenn schon, denn schon, dachten wir, und begannen mit diesem "Entschluss" (denn es gab eigentlich keinen Antrag in dem Sinne) eine Planung für ein großes Fest.
Als wir unseren Kindern unser Ansinnen per whatsapp vortrugen (damals war uns noch nicht klar, dass und vor allem wie gefeiert werden würde), ernteten wir teilweise Verständnislosigkeit. Diese nicht ob der Tatsache, dass wir heiraten wollen, sondern eher deshalb, wie wir diese Sache angehen. Das führte dazu, dass unser ältester Sohn uns kurzerhand das Zepter aus der Hand nahm und zusammen mit unseren anderen drei Kindern samt deren Partnern anfing, dieses Fest für uns durchzuplanen und durchzustylen.
Die Monate zwischen Mai und September hatten wir Zeit, uns um uns und unsere Angelegenheiten, die mit unserer Vermählung zusammenhingen, zu kümmern.
Wir kreierten unsere Ringe, ärgerten uns mit der Stadtverwaltung Dresden rum, hatten Gesprächstermine im Standesamt Dohna, denn wir hatten uns nach vielem Hickhack in Dresden entschieden, nicht in der Goetheallee in Dresden, sondern auf
Schloss Weesenstein zu heiraten.
Wir überlegten, was wir während unseres großen Tages mit Lola machen sollten. Hier fand sich glücklicherweise eine Freundin, die gern bereit war, unseren Hund zu sitten.
Wir suchten eine Location für unsere abendliche Fete und fanden diese im Betreuten Wohnen der Caritas, wo wir auch schon mit viel Freude meinen vierzigsten Geburtstag feierten.
Wir bestellten das Buffett für den Abend bei unserem Fleischer des Vertrauens.
Wir bastelten die Einladungen und verschickten diese an alle näheren Familienmitglieder und langjährigen Freunde, die wir bei unserem großen Tag nicht missen wollten.
Wir buchten eine Fotografin, die gottlob mit uns befreundet war und uns daher auch einen Freundschaftspreis anbot.
Wir zogen los, um unsere Garderobe für den Tag der Tage zu kaufen. Das tat ich mit meiner besten Freundin und Trauzeugin, der Herzliebste wollte erst alleine, nahm dann aber mich mit.
Wir besorgten die Getränke für den Sektempfang und den Abend.
Zum Schluss besprachen wir mit dem "Zeremonienmeister" (dem ältesten Sohn und seiner Freundin) die Sitzordnung. Alles andere blieb ein großes Geheimnis.
Die Nacht vor der Hochzeit schlief ich bei der Trauzeugin und überließ den Herzliebsten sich selbst. Das war ein sehr gelungener Abschluss meiner Zeit als Geschiedene, auf den ich hier nicht näher eingehen werde. Am nächsten Morgen hatte ich Kopfschmerzen - und meine Freundin Tabletten dagegen. Ein gemütliches Frühstück und einen Eilsturzsekt, bevor die "Frau Sörin" kam und sich um meine Haarpracht bemühte, auf dass andere sie im Laufe des Tages auch als solche sehen würden.
Der Zeitplan klappte... Die Frisörin war weg und der Älteste (Sohn) kam, um mich abzuholen und den Bräutigam mit einzuladen. Das Auto war ein
Pontiac Catalina und der Älteste der Chauffeur. Unter lautem Hupen brachte er mich erstmal nach Hause, wo schon alle Gäste unserer Trauung auf mich warteten. Im Autocorso, vorneweg unser Pontiac (drinnen gab's schon wieder Sekt), ging es nach Dohna und Weesenstein.
Die Trauung war toll, geschmack- und humorvoll und sehr nett. Patenonkel spielte Klavier. Fotografin knipste, was das Zeug hielt. Mütter kämpften mit den Rührungstränen und Herzliebster und ich waren einfach glücklich.
Im Barockgarten des Schlosses Weesenstein gaben wir noch, weil wir mit vielen Kolleginnen und Kollegen, die zur eigentlichen Hochzeit nicht eingeladen waren, weil wir ja irgendwo einen Strich ziehen mussten, gerechnet hatten. Allerdings kam nur eine Abordnung und die blieb auch nicht da. Trotzdem war es sehr, sehr schön und auch das Wetter war toll.
Mittagessen nahmen wir bei unserem Leib- und Leben-Griechen
Janis ein, der sich auch wirklich Mühe gegeben hat. Ich hatte mir auch Mühe gegeben - nicht zu kleckern, weil wir anschließend das Foto-Shooting mit der Fotografin im
Fichtepark hatten.
Um den Zeitplan einzuhalten, hatten wir nebenbei nicht eine Minute Ruhe, sondern kamen nach dem Shooting und meinem Schuheumziehen gleich zur Party im
Altersheim.
Was soll ich euch erzählen... die Party war toll. Der Raum war toll geschmückt, die Gäste allesamt fröhlich gelaunt, das Buffett war von Feinsten und im Programm folgte eine Überraschung der anderen. Alle unsere Kinder haben sich mächtig ins Zeug gelegt, ob nun musikalisch, als Mundschenk, Organisator, Partyfotograf... wir waren furchtbar stolz auf unsere Rasselbande. Am Schluss hat einer der Gäste gesagt "Eure Kinder müssen euch sehr lieben" .
Ich glaube, der hat Recht.
Noch einmal vielen lieben Dank an euch, ihr Süßen. Es war einer der schönsten Tage in unserem Leben.