Dienstag, 25. Januar 2011

Ende und Anfang

Nun sind wir durch. Eine Ära ist zuende.

Die Ära der Stiefgeschwister-WG Conne/Franzi hat ausgedient. Richtig funktioniert hatte sie sowieso nicht lange. Die beiden sind zu unterschiedlich, als dass es eine Dauerlösung hätte sein können. Allerdings funktionieren die wenigsten WG's richtig gut, glaube ich.

Nach einem arbeitsreichen Wochenende, das mir ordentlich Muskelkater bescherte, ist nun die Wohnung (fast) in einem besseren Zustand als bei der Übernahme. Was haben wir gemalert, geschrubbt und geräumt! Die ganze Patchwork-Familie kam zusammen, um mit anzupacken. Einzig Connes Zimmer muss nun noch gesäubert werden - und ich wette, die Leiter, die sein Vater am Sonntag abholen sollte, liegt auch noch im Keller. Unser Part ist aber getan, den Rest schaffen die "Kleinen" selbst.

Ich persönlich finde es ein wenig traurig, dass zwischen den beiden das typische WG-Gezänk auch nicht ausblieb (ich muss immer alles machen und du machst nüscht vs. ich bin ja auch fast nie da oder nutze das nicht), aber so ist es nun mal und ich kann es nicht ändern (und will mich da eigentlich auch nicht reinhängen). Für Conne hoffe ich sehr, dass es mit Nadi nicht die gleichen Diskrepanzen geben wird, aber da ist ja Liebe im Spiel. Das geht vielleicht besser dadurch. Fakt ist, dass es für die jungen Leute schon eine Herausforderung ist, mit 22 einen eigenen Haushalt zu führen und ihr Leben selbst in der Hand zu haben. Nicht umsonst leben noch so viele in dem Alter bei ihren Eltern. Das ist billiger und viel bequemer.
Ich hatte mit 22 schon mein erstes Kind - eben jener, dessen alte Wohnung ich am Wochenende mit "auf Vordermann" gebracht hatte. Auch mir fiel es nicht leicht, eine Superhausfrau zu werden (und auch heute noch setze ich meine Prioritäten anders), auch ich musste kämpfen - gegen Geldnot, gegen Unordnung und Desorganissation und schließlich gegen meinen inneren Schweinehund. Aber ich hab gekämpft. Und das erwarte ich von meinen Kindern auch.

Lieber Conne, liebe Franzi, ich wünsche euch beiden sehr, dass ihr mit euren Aufgaben wachst, dass ihr euren Weg geht - ich hab ein gutes Gefühl.

1 Kommentar:

dicke, alte Frau hat gesagt…

Liebes Nelchen, das sind die üblichen Kinderkrankheiten. Du kannst aber auch die heutigen "Kinder" von 22 Jahren nicht mit uns vergleichen, wir waren sehr viel früher selbständig. Ich ging mit 16 von zu hause weg ins Internat, mit 19 hatte ich meine erste eigene Wohnung, wir waren in dem Alter reifer. Aber wir haben die jungen Menschen erzogen. >Und im Grunde beschweren wir uns ja auch nicht.
Ganz herzliche Grüße, die Christiane