Freitag, 21. September 2012

Der Pilzkenner

Herzliebster heißt er, der Pilzkenner. Sein Kennen und Können hat er neulich eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Bei unseren Freunden, den Galliern, waren wir zum Grillen eingeladen. Es sollte wettermäßig der letzte schöne sommerliche Abend in diesem Jahr werden. Relativ spontan hatten wir uns verabredet, und alle setzten hohe Erwartungen in das Gelingen der Würstchen (und dieses Abends). Lola nahmen wir mit, es ist immer schön, sie mit ihrem Freund Wasco, den schwarzblonden Retriever, zu sehen. kurzfristig lud sich auch noch mein Sohn samt seiner lieben Freundin ein, da der gallische Sohn einer seiner besten Freunde ist (siehe auch Freunde )
Auf dem Weg dahin fand der Herzliebste auf einem kleinen Stück Grünfläche neben dem Fußweg Pilze. Champignons, wie er mit Kennermine sofort bemerkte. Sie hatten eine beachtliche Größe, uns so wurden sie geerntet und bei den Galliern für den Grill vorbereitet. Nachdem beim Putzen der Stiel sich leuchtend gelb verfärbte, wussten wir, dass es ein normaler Champi nicht sein konnte. Das Pilzbuch musste her. Das verriet dem Herzliebsten dann, dass es sich um einen Schafs Champignon handeln muss. Die Bilder stimmten perfekt überein, und auch die Gelbfärbung passte.

Die beiden Dinger landeten also auf dem Grill. Nur rochen sie komisch, wie Chemie irgendwie. Der Herzliebste meinte, es müsse der Anisgeruch sein, der dem Schafschampignon anhaftet, weshalb er ja auch Anis-Champignon heißt. Aber Anis war es nicht. Anis riecht anders. Während wir Frauen noch zweifelten, salzten die Männer ihre inzwischen durchgegrillten Pilzstücke und aßen sie genüsslich. Die gallische Frau probierte ebenfalls, tzaghaft, und spuckte wieder aus. "Der schmeckt genauso komisch, wie er riecht!"

Ich nahm mir das Pilzbuch nochmal vor, um mich über Verwechslungen zu informieren, und siehe da, es gibt den Karbol-Champignon, der auch noch giftig ist. Toll. Und Karbol ist es auch, was so eklig chemisch riecht. Nachdem ich in heller Aufregung das Pilzbuch weiter gereicht habe, war auch der Herzliebste überzeugt, dass sie den falschen Pilz gegessen haben.

Wir Weiber haben dann die Männer hoch in die Wohnung zur Toilette geschickt, damit sie ihren Magen ausräumen können. Der gallische Sohn kam noch mit einem Tipp dazu von James Bond: Salzwasser trinken. Was Jamesbond macht, kann ja nicht falsch sein, dachten sich unsere beiden Superhelden. Der Herzliebste hatte wohl keine Schwierigkeiten, den Pilz wieder zutage zu befördern, aber der gallische Mann tat sich schwer damit und konnte es einfach nicht. So hatte er zum Giftpilz auch noch den Magen voller Salzwaasser.

Er kam dann wieder runter in den Garten, ohne dass er... und fühlte sich dementsprechend.

Die Männer haben es überlebt, alle beide, aber den Abend haben wir uns alle ein wenig anders vorgestellt. Herzlichen Dank, Herzliebster. ;-)

Mittwoch, 19. September 2012

Dazwischen

Es ist unglaublich, wie sehr ich diesen Blog vernachlässigt habe. Dabei wäre soviel zu schreiben gewesen.

Im März feierte mein Sohn Eric seinen 18. Geburtstag ohne viel Aufhebens  und mein Papa danach seinen 70. Geburtstag in großem Rahmen. Es kamen viele Gäste von Nah und Fern, und für Volker und die Kinder war es eine Gelegenheit, mal Opas weitläufige Verwandtschaft kennen zu lernen. Ich kannte die meisten schon und es war sehr schön, alle mal wieder zu sehen. Auch Florian und Paul sind gekommen, was ich ganz prima fand.
Mit Florian hatte ich im Vorfeld alle Hände voll zu tun, weil wir den Eltern zusammen eigentlich ein Wochenenede inkl. Badminton-Finale der Olympic Games in London schenken wollten. Nur leider war das nicht möglich, da schon im September des vorigen Jahres alle Karten weg waren. Also haben wir uns entschieden für eine Reise nach London (nach Olympia) und weiter nach Paris. Dazu haben wir einiges gebastelt, vieles gebucht und noch mehr bezahlt ;-) Aber die Sache war es uns absolut wert.

Im April feierten wir auf ganz besondere Weise als Krimi-Dinner zuhause meinen Geburtstag. Anregung dazu gab es durch Conne, der das ganze schon einmal mit Freunden gemacht hatte. Es war ein ganz besonderer Abend, zu dem sich jeder meiner Gäste (Enno mit Chrissi, Eric mit Hanna, Conne mit Nadi, Volker und Thomas mit Katja und als Überraschungsgast Franzi) wunderbar vorbereitet hatte. Den ganzen Abend lang blieb jeder in seiner Rolle. Es hat irre Spaß gemacht und es war nicht das letzte mal, dass wir so ein Spiel gemacht haben!

Ende April/Anfang Mai folgte unser Urlaub in Dänemark mit einem Kurzbesuch bei unseren neuen Freunden in Rendsburg und Lolas neuem Freund Lynes, einem Ridgeback-Rüden. Eigentlich ist wohl Lynes eher nicht der Spieltyp, aber Lola hat ihn doch ein bisschen aus der Reserve locken können. Dänemark war wunderschön, vor allem die endlos langen und breiten, leeren Strände in der Vorsaison und die Dünen, in denen man nach Lust und Laune wandern konnte. Auch unser Häuschen war toll, es war dasselbe, das wir letztes Jahr gebucht hatten und dann durch Volkers Achillesunfall nicht nutzen konnten. Zum Urlaub und auch zum Krimi-Dinner werde ich gesondert noch Bilder einstellen.

Es folgte ein langer Sommer mit viel Arbeit und nur noch ein verlängertes Wochenende in Rostock bei Franzi, an dem nochmal so etwas wie Urlaubsstimmung aufkam. Dazu hatten wir uns das Wochenende rausgesucht, was eines der heißesten des Jahres werden sollte. So war Baden natürlich auf dem Programm. Am Sonnabend fuhren wir dazu nach Prerow und liefen mit Lola durch den Darßwald zu meinem heiß und innig geliebten Weststrand. Wunderschön war's. Wie immer dort. Am Sonntag fuhren wir mit Franzi dann auf die Insel Poel zu meiner Tante Heide und ihrem Hanno. Sie haben dort ein kleines Häuschen und ein herrliches Grundstück fast direkt am (Hunde)Strand. Dort konnte Lola dann auch Herzenslust im Wasser toben, da es sehr flach hineinging ins Wasser und Lolchen nicht schwimmen musste ;-)

Erwähnenswert ist auch noch der Besuch meiner liebsten dänischen Freundin Mette in Dresden. Endlich, nach sechs Jahren Planung (wir kennen uns seit acht Jahren), ist es uns gelungen, uns persönlich mal kennen zu lernen. Ich denke, es war für beide Seiten keine Enttäuschung. Wir beiden Weiber sind an einem Sonnabend durch Dresden gezogen, ich hab den Hilfs-Stadtführer gegeben, und es war wunderschön und lustig. Die Hofkirche wird uns beiden bleibende Erinnerung sein.

Jetzt haben wir September, Volkers 49. Geburtstag steht vor der Tür und das Jahr ist schon fast wieder vorbei. Ich gelobe hiermit feierlich, ich werde wieder viel mehr hier im Blog zum Leben beitragen. Damit ihr wisst, dass es mich noch gibt und wie es mir so geht. Bis bald also!