Dienstag, 30. Oktober 2012

Silvesterseminar für ängstliche Hunde

 
Liebe Herrchen und Frauchen,
 
sicherlich sind 160 oder 100 Euro 'ne Menge Geld, aber, einmal investiert, wird es für uns Hunde, die wir uns zu Silvester am liebsten verkriechen würden und zitternd und hechelnd auf das Endes des Horrors warten, sehr gut helfen, uns zu entspannen.
Und das nicht nur dieses Jahr, sondern jedes Jahr wieder.
Und diese konditionierte Entspannung kann dann auch eingesetzt werden, wenn wir in anderen Lebenslagen unentspannt sind, z. B. beim Tierarztbesuch, beim Autofahren oder oder oder.
 
Denkt mal bitte drüber nach!
 
 


Donnerstag, 25. Oktober 2012

Unser kommunistischer Garten

"Kommunismus - das ist Sowjetmacht plus Elektrifizierung des ganzen Landes" (W. I. Lenin)

gut, unser Garten ist nicht das ganze Land, und eine Sowjetmacht haben wir auch nicht vorzuweisen hier, ABER:



seit gestern :                      Elektrifizierung!

Ein über drei Jahre gehegter Wunsch, ein über zwei Jahre geführte Kampf mit den anderen Pächtern unserer Sparte ist nun wahr geworden und  gewonnen. Ich kann mir jetzt im Garten die Haare fönen, wir können Brot backen, den Geschirrspüler anwerfen Wäsche waschen, die HiFi-Anlage voll aufdrehen und das Solarium nutzen! Wir können aus den ausgebuddelten Kartoffeln im Nu Fritten machen und die Früchte der Natur immer gleich im Gartenhäuschen einkochen. Was für ein Traum!

Am Freitag wollten wir eine Big Party machen mit allen, die geholfen haben zu schachten, denn das war schwere körperliche Handarbeit, da die Wege der Gartenkolonie so schmal sind, dass wir uns leider von keinem schweren Gerät haben helfen lassen können.

So big wird die Party nun nicht, denn geholfen haben der gallische Mann und der älteste unserer Söhne, die anderen waren leider verhindert oder wurden vom Herzliebsten - ebenfalls aus Platzgründen - nicht mit herangezogen. Der älteste unserer Söhne hat am Feitag Spätdienst und kann wohl erst nach 22 Uhr kommen, und so wird es wieder eine kleine Party mit Grill und Öfchen (und LICHT) zwischen den Galliern und uns werden. Ohne Pilze. Und - höchstwahrscheinlich auch ohne Pilzvergiftung.

Sollte das Wetter mitspielen,. gibt es dann aber vor Weihnachten noch 'ne Winterparty im Garten für Groß und Klein, Dick und Dünn, für fleißige Helfer und fleißige Zugucker;-), für alle, die uns mögen und die wir gern haben.

Hach, ich freu mich. :-)

Freitag, 21. September 2012

Der Pilzkenner

Herzliebster heißt er, der Pilzkenner. Sein Kennen und Können hat er neulich eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Bei unseren Freunden, den Galliern, waren wir zum Grillen eingeladen. Es sollte wettermäßig der letzte schöne sommerliche Abend in diesem Jahr werden. Relativ spontan hatten wir uns verabredet, und alle setzten hohe Erwartungen in das Gelingen der Würstchen (und dieses Abends). Lola nahmen wir mit, es ist immer schön, sie mit ihrem Freund Wasco, den schwarzblonden Retriever, zu sehen. kurzfristig lud sich auch noch mein Sohn samt seiner lieben Freundin ein, da der gallische Sohn einer seiner besten Freunde ist (siehe auch Freunde )
Auf dem Weg dahin fand der Herzliebste auf einem kleinen Stück Grünfläche neben dem Fußweg Pilze. Champignons, wie er mit Kennermine sofort bemerkte. Sie hatten eine beachtliche Größe, uns so wurden sie geerntet und bei den Galliern für den Grill vorbereitet. Nachdem beim Putzen der Stiel sich leuchtend gelb verfärbte, wussten wir, dass es ein normaler Champi nicht sein konnte. Das Pilzbuch musste her. Das verriet dem Herzliebsten dann, dass es sich um einen Schafs Champignon handeln muss. Die Bilder stimmten perfekt überein, und auch die Gelbfärbung passte.

Die beiden Dinger landeten also auf dem Grill. Nur rochen sie komisch, wie Chemie irgendwie. Der Herzliebste meinte, es müsse der Anisgeruch sein, der dem Schafschampignon anhaftet, weshalb er ja auch Anis-Champignon heißt. Aber Anis war es nicht. Anis riecht anders. Während wir Frauen noch zweifelten, salzten die Männer ihre inzwischen durchgegrillten Pilzstücke und aßen sie genüsslich. Die gallische Frau probierte ebenfalls, tzaghaft, und spuckte wieder aus. "Der schmeckt genauso komisch, wie er riecht!"

Ich nahm mir das Pilzbuch nochmal vor, um mich über Verwechslungen zu informieren, und siehe da, es gibt den Karbol-Champignon, der auch noch giftig ist. Toll. Und Karbol ist es auch, was so eklig chemisch riecht. Nachdem ich in heller Aufregung das Pilzbuch weiter gereicht habe, war auch der Herzliebste überzeugt, dass sie den falschen Pilz gegessen haben.

Wir Weiber haben dann die Männer hoch in die Wohnung zur Toilette geschickt, damit sie ihren Magen ausräumen können. Der gallische Sohn kam noch mit einem Tipp dazu von James Bond: Salzwasser trinken. Was Jamesbond macht, kann ja nicht falsch sein, dachten sich unsere beiden Superhelden. Der Herzliebste hatte wohl keine Schwierigkeiten, den Pilz wieder zutage zu befördern, aber der gallische Mann tat sich schwer damit und konnte es einfach nicht. So hatte er zum Giftpilz auch noch den Magen voller Salzwaasser.

Er kam dann wieder runter in den Garten, ohne dass er... und fühlte sich dementsprechend.

Die Männer haben es überlebt, alle beide, aber den Abend haben wir uns alle ein wenig anders vorgestellt. Herzlichen Dank, Herzliebster. ;-)

Mittwoch, 19. September 2012

Dazwischen

Es ist unglaublich, wie sehr ich diesen Blog vernachlässigt habe. Dabei wäre soviel zu schreiben gewesen.

Im März feierte mein Sohn Eric seinen 18. Geburtstag ohne viel Aufhebens  und mein Papa danach seinen 70. Geburtstag in großem Rahmen. Es kamen viele Gäste von Nah und Fern, und für Volker und die Kinder war es eine Gelegenheit, mal Opas weitläufige Verwandtschaft kennen zu lernen. Ich kannte die meisten schon und es war sehr schön, alle mal wieder zu sehen. Auch Florian und Paul sind gekommen, was ich ganz prima fand.
Mit Florian hatte ich im Vorfeld alle Hände voll zu tun, weil wir den Eltern zusammen eigentlich ein Wochenenede inkl. Badminton-Finale der Olympic Games in London schenken wollten. Nur leider war das nicht möglich, da schon im September des vorigen Jahres alle Karten weg waren. Also haben wir uns entschieden für eine Reise nach London (nach Olympia) und weiter nach Paris. Dazu haben wir einiges gebastelt, vieles gebucht und noch mehr bezahlt ;-) Aber die Sache war es uns absolut wert.

Im April feierten wir auf ganz besondere Weise als Krimi-Dinner zuhause meinen Geburtstag. Anregung dazu gab es durch Conne, der das ganze schon einmal mit Freunden gemacht hatte. Es war ein ganz besonderer Abend, zu dem sich jeder meiner Gäste (Enno mit Chrissi, Eric mit Hanna, Conne mit Nadi, Volker und Thomas mit Katja und als Überraschungsgast Franzi) wunderbar vorbereitet hatte. Den ganzen Abend lang blieb jeder in seiner Rolle. Es hat irre Spaß gemacht und es war nicht das letzte mal, dass wir so ein Spiel gemacht haben!

Ende April/Anfang Mai folgte unser Urlaub in Dänemark mit einem Kurzbesuch bei unseren neuen Freunden in Rendsburg und Lolas neuem Freund Lynes, einem Ridgeback-Rüden. Eigentlich ist wohl Lynes eher nicht der Spieltyp, aber Lola hat ihn doch ein bisschen aus der Reserve locken können. Dänemark war wunderschön, vor allem die endlos langen und breiten, leeren Strände in der Vorsaison und die Dünen, in denen man nach Lust und Laune wandern konnte. Auch unser Häuschen war toll, es war dasselbe, das wir letztes Jahr gebucht hatten und dann durch Volkers Achillesunfall nicht nutzen konnten. Zum Urlaub und auch zum Krimi-Dinner werde ich gesondert noch Bilder einstellen.

Es folgte ein langer Sommer mit viel Arbeit und nur noch ein verlängertes Wochenende in Rostock bei Franzi, an dem nochmal so etwas wie Urlaubsstimmung aufkam. Dazu hatten wir uns das Wochenende rausgesucht, was eines der heißesten des Jahres werden sollte. So war Baden natürlich auf dem Programm. Am Sonnabend fuhren wir dazu nach Prerow und liefen mit Lola durch den Darßwald zu meinem heiß und innig geliebten Weststrand. Wunderschön war's. Wie immer dort. Am Sonntag fuhren wir mit Franzi dann auf die Insel Poel zu meiner Tante Heide und ihrem Hanno. Sie haben dort ein kleines Häuschen und ein herrliches Grundstück fast direkt am (Hunde)Strand. Dort konnte Lola dann auch Herzenslust im Wasser toben, da es sehr flach hineinging ins Wasser und Lolchen nicht schwimmen musste ;-)

Erwähnenswert ist auch noch der Besuch meiner liebsten dänischen Freundin Mette in Dresden. Endlich, nach sechs Jahren Planung (wir kennen uns seit acht Jahren), ist es uns gelungen, uns persönlich mal kennen zu lernen. Ich denke, es war für beide Seiten keine Enttäuschung. Wir beiden Weiber sind an einem Sonnabend durch Dresden gezogen, ich hab den Hilfs-Stadtführer gegeben, und es war wunderschön und lustig. Die Hofkirche wird uns beiden bleibende Erinnerung sein.

Jetzt haben wir September, Volkers 49. Geburtstag steht vor der Tür und das Jahr ist schon fast wieder vorbei. Ich gelobe hiermit feierlich, ich werde wieder viel mehr hier im Blog zum Leben beitragen. Damit ihr wisst, dass es mich noch gibt und wie es mir so geht. Bis bald also!

Donnerstag, 23. Februar 2012

Traumschaum

Heute hatte ich einen denkwürdigen Traum.

Wir wollten umziehen. Enno hat eine superdupertolle Wohnung gefunden, die nicht nur toll gelegen, sondern auch noch bezahlbar war. Ich selbst hatte sie noch nie gesehen, ich wollte mich überraschen lassen. Am Tag des Umzuges kam eine, auch von Enno gecharterte Umzugsfirma und räumte aus. Volker hatte leider an diesem Tag sein Skatturnier und konnte nicht mit räumen. Ich half nach Kräften, wurde aber einfach nicht fertig. Conne war auch mit vor Ort und hat mitgeholfen, was darin mündete, dass er sich mit mir stritt, weil ich seine Kinderbettwäsche immer noch hatte. Aber nebenbei hat er sehr schön mitgeschleppt.
Jedenfalls war es mir mehr als peinlich, dass ich noch so gar nichts gepackt hatte und dass alles so staubig und dreckig war. Die Frau von der Umzugsfirma hatte Gummihandschuhe an, als sie meine Dreckwäsche sortierte!
Dann habe ich quasi nebenbei bemerkt, dass auf allen Möbeln ein "Kuckuck" geklebt worden ist. Dieser Kuckuck war ein Hakenkreuz. Bei meinem entsetzten Nachfragen sagte man mir, dass das eben so sei bei dieser Umzugsfirma.
Das dicke Ende war aber dann die neue Wohnung. Ich hab sie noch deutlich vor meinem inneren Auge: Eine noch nicht mal verlassene Tiefgarage. Und die Entscheidung zu fällen, dort nicht einzuziehen und alles rückgängig zu machen, lag nur bei mir.
Enno, bei aller Liebe, von dir lass ich mich nicht in der Wahl der neuen Wohnung und der Umzugsfirma beraten. ;-)

Ich war so froh, dass ich dann wach wurde und nun einen einigermaßen strukturierten Tag vor mir habe...

Dienstag, 31. Januar 2012

Hörst du?

Seit ichweißnichwielange höre ich ein bisschen schwer.

Es ist mir nie richtig aufgefallen bis zum letzten Jahr. Da machte mich meine Freundin darauf aufmerksam, dass sie da einen gewissen Verdacht hegt, da ich sehr häufig - zu häufig - nachfrage. Und ich merkte es dann selbst, nachdem ich mit der Nase darauf gestoßen wurde, dass ich mich immer sehr anstrengen muss, wenn ich beim Radio Text verstehen will, dass mir der Fernseher, wie er durch Volker eingestellt ist, einfach zu leise ist und dass ich manche Leute am Telefon nicht verstehe.

Also bin ich mal nach der Arbeit bei Geers, einem Akustikladen vorbeigegangen und hab meine Ohren testen lassen. Heraus kam, dass ich links schlechter höre als rechts. Rechts ist es nicht wirklich gut, aber links ist es schon kassenrelevant. Ich sollte aber nochmal zum Ohrendoc gehen, um abklären zu lassen, ob nicht vioelleicht einfach eine Erkältung auf dem linken Ohr sitzt. Der HNO-Arzt, der mir empfohlen wurde und bei dem ich überraschender Weise ziemlich schnell einen Termin bekam, stellte fest, dass eigentlich alles in Ordnung sei mit den Ohren. Allerdings ist die Schwerhörigkeit tatsächlich da und nicht alterstypisch. Also schrieb er mir eine Überweisung zur Radiologie, damit dort ein MRT von meinem Kopf gemacht werden sollte, um einen Tumor auszuschließen. Gleichzeitig sollte ich bei Geers testen, ob ich mit einem (oder zwei) Hörgerät(en) klar käme...

Das habe ich auch gemacht. Von Geers bekam ich (wie sollte es anders sein,) das teuerste Gerät, was am meisten kann, angeboten. http://hearing.siemens.com/de/_microsites/product-finder/productfinder.jsp
Meine Schwerhörigkeit ist so gelagert, dass ich die mittleren Frequenzen schlechter höre. Deshalb kann keine analoge Verstärkung erfolgen, sondern nur eine digitale macht Sinn. Da wird es von Haus aus schon teurer. Und dann will man ja auch Geld verdienen... 6.000 Euro hätten beide Geräte gekostet, die gut verstärkt hatten und sehr angenehm klein sind.
Ich habe sie eine Woche lang getestet und bin zu dem Entschluss gelangt, dass ich das Tragen der Hörgeräte noch ein wenig vor mir herschieben will. es sind noch zu viele Situationen, in denen die Hörgeräte einfach nur stören. Beim Chor, beim gemütlichen Zusammensitzen mit mehreren Personen, beim Hundepfiff... Ob in eine paar Jahren diese Situationen nicht mehr so häufig sein werden, weiß ich nicht.
Aber wer will ich ALLES hören?! :-)

Montag, 30. Januar 2012

Bürgerentscheid in Dresden

Wir haben gestern gewählt.
Es stand ein Bürgerentscheid an, ob die beiden Krankenhäuser der Stadt Dresden (Krankenhaus Friedrichstadt und Krankenhaus Neustadt) in eine GmbH gewandelt werden sollen und damit funsionieren können oder ob sie als eigenständige Einrichtungen der Stadt Dresden erhalten bleiben sollen.
Die Medaille hat, wie immer, zwei Seiten.
Einerseits fahren diese beiden Krankenhäuser seit 2009 Verluste ein. Da könnte eine Fusionierung der beiden Häuser helfen, diese Verluste zu minimieren.
Andererseits wissen wir aus glorreichen anderen Beispielen im gesamtbundesdeutschen Raum, wie das dann funktioniert: Arbeitsstellen-Abbau, die verbleibenden Pflegekräfte werden nicht mehr nach Tarif bezahlt und kommen vermehrt aus dem Ausland, Behandlungen, die kein Geld einbringen, werden nicht mehr ausgeführt und teuere Behandlungen werden ausgebaut. Patienten werden nach Hause geschickt, sobald sie zu teuer werden, auch wenn sie noch nicht wirklich gesund sind. Dieser letzte Fakt ist belegt und wird so praktiziert!

Aus diesem Grunde habe ich dafür gestimmt, alles zu lassen wie es ist. Und die übergroße Mehrheit (84 %) der Dresdner hat ebenso gestimmt.

Davon abgesehen hätte es diesen Bürgerentscheid gar nicht gebraucht. Diese Situation besteht seit Ende 2008. Die Entscheidung den Dresdner Bürgern zu überlassen, ist ein Armutszeugnis der Regierung. Schon längst hätte etwas getan werden können/müssen, die Krankenhäuser könnten längst besser laufen. Die Stadträte müssen dringend ihre Verantwortung für Dresden wieder in den Mittelpunkt ihres Handelns rücken.
Ein Bürgerentscheid ist ein wertvolles demokratisches Mittel, das nicht inflationär zum Einsatz kommen darf, nur weil die Politiker im Parteienstreit ihre Aufgabe aus den Augen verlieren.

Die Linke hat diesen Bürgerentscheid ins Rollen gebracht. Jeder Bürger hatte im Vorfeld genügend Zeit und Möglichkeit, sich über Vor- und Nachteile der Umwandlung in eine GmbH sowie der folgenden Fusionierung zu informieren.
Das Argument, dass man für die Umwandlung stimmt, weil man ja sonst der Linken in die Hände spielt, halte ich dabei für das denkbar schlechteste Argument.

Mittwoch, 25. Januar 2012

Kinnersch

Am 14.01. ist mein Kleines wieder eingezogen bei uns. Mein Kleines ist der siebzehnjährige Eric. Abends klingelte das Telefon und er fragte, ob er wieder einziehen dürfe bei uns, und ob auch gleich. Wenig später kam er mit seinem kleinen rosa Klappfahrrad (dem Pinken Blitz) angeradelt, seinen Flachbildschirm und einige andere "Kleinigkeiten" geschultert. Den Rest haben wir dann praktischer Weise doch mit dem Auto geholt.

Nun hat unser klitzekleines Besucherzimmer nur kurze Zeit leer gestanden, seit Franzi weg ist. Es sieht wieder sehr bewohnt aus.

Mir gefällt es sehr, dass das Kleine wieder da ist, auch Volker ist ganz angetan. Man kann wieder ein bisschen mehr am Leben des Kindes teilhaben - mehr also sonst, wenn er bei seinem Vater wohnt und man auf den Willen des Kindes angewiesen ist, was er erzählen will und was nicht.

Wobei dieses Nichterzählenwollen ja eigentlich nie wirklich ein Thema war zwischen Eric und mir. Bis auf das schmerzliche halbe Jahr, in dem wirkliche Funkstille herrschte zwischen ihm und mir, hatten wir immer reichlich Gesprächsstoff. Conne war da - und ist da - anders. Er war schon immer relativ verschlossen mir gegenüber (seiner Oma hat er mehr erzählt als mir) und ist es noch. Einen Grund dafür kann ich nicht erkennen. Ich denke, er ist eben so und kann nicht aus seiner Haut, will wahrscheinlich auch nicht. Conne hat ja bis zum Ende der Lehre bei uns gewohnt, und trotzdem habe ich nicht allzu viel von ihm erfahren. Und heute wohnt er zusammen mit seiner Freundin Nadi und seinem "Kind" Happy in Possendorf, einem Ort unweit von Dresden und seither kriegen wir ihn kaum noch zu Gesicht. Ich finde das als Mutter sehr traurig, andererseits tröste ich mich mit dem Gedanken, dass es ihm wohl gut gehen muss, sonst würde er sich öfter melden. Nadis Eltern sind scheinbar auch sehr lieb zu ihm (danke an euch beide, falls ihr das lest!) und so ist doch alles gut. Dass der Knabe selbständig wird, wollten wir ja.

Erics Aufenthalt bei uns wird wohl nicht von Dauer sein. Gestern ließ er erstmalig ein paar Halbsätze fallen, die darauf hindeuten. Ich hatte ja eigentlich fast damit gerechnet, trotzdem verstehe ich es nicht wirklich. Als einzigen Grund kann ich mir nur vorstellen, dass sein Zimmer dort größer ist. Ich hoffe nicht, dass er sich verpflichtet fühlt, zu seinem Vater zurück zu gehen, weil der das Unterhaltsgeld braucht. Das wäre die denkbar schlechteste Motivation, aber leider liegt die sehr nahe. Dagegen kann man auch nicht angehen, denn allein schon der Satz "du bist für deinen Vater nicht verantwortlich" wird hier falsch ausgelegt.

Wir hatten schon so schöne Pläne geschmiedet, der Volker und ich. Wenn wir umziehen, dann suchen wir eine Wohnung mit drei Zimmern, und dann hat Eric auch ein Mitspracherecht... aber dazu wird es wohl nicht kommen.

Ich werde die Zeit, in der mir mein Kleines jetzt so schön nah ist, genießen, so lange es so ist. Noch gibt es keinen Wiederauszugstermin.