Lola und Bobby (v. l. n. r.) |
Ich holte Bobby am Freitag nachmittag bei ihr ab, sie war am Mittag schon losgefahren, die Wohnung war also leer, Bob war alleine.
Er war schon recht erstaunt, dass ich ihn abhole, aber er kam brav mit. Der Herzliebste und ich haben dann die nachmittägliche Hunderunde zu zweit gemacht. Er behielt Lola im Blick, ich Bobby.
Anschließend gingen wir mit den beiden in den Garten, wo sie miteinander toben konnten und spielen und sich quer über die Beete jagen konnten. Es ist ja schon fast alles winterfest, insofern ist viel Platz zum Spielen da.
Gefüttert haben wir dann zuhause - vorsichtshalber getrennt. Man muss ja nix provozieren. Getrunken haben sie aber gleichzeitig aus einem Napf. Sie haben toll harmoniert, die beiden, und es war ein Riesenspaß und sehr interessant für uns Menschen, da unsere Studien zu betreiben. Sie teilten sich dann auch abends Bobs Körbchen und waren eigentlich immer beieinander. Nachts schlüpfte Lola, wie immer, in unser Bett, Bob schlüpfte dafür in Lolas Körbchen.
Am Sonnabend morgen dann große Freude, als sich alle wieder sahen. Nach der wieder gemeinsam in Familie gegangenen Morgenrunde, gab es für Hunde und Menschen gemütliches Wochenendfrühstück, danach ging es wieder ins Hundeparadies Garten. Bob wusste schon genau, wo das ist.
Bob ist kein Mittendrin-Hund. Er ist ein Nebenbei-Hund. Bis vor drei Monaten lief er wirklich nur nebenbei mit, weniger vielleicht sogar, denn der Freund meiner Freundin hat nicht wirklich was für Hunde übrig, er toleriert Bob, weil Bob eben vor ihm da war und Anne ihn (den Hund) nicht weggeben möchte, und so hat Anne den Bob und die kleine Tochter Maria nachmittags quasi allein zu versorgen, da Annes Freund auch jeden Tag lang arbeiten muss.
Seit einem Vierteljahr macht Anne nun mit Bob Hundeschule (Bob ist sechs Jahre), und sie haben beide Spaß daran. Bob ist ein begeisterter Schüler - ein richtig kleiner Streber, habe ich am Wochenende feststellen dürfen (deshalb auch meine Vermutung, dass da auch Schäfi-Gene mit dabei sein müssen). Er hatte nach allem, was ich ihm abverlangt hatte, immer diesen "Warichguuuuut?"-Blick... Wir haben also auch ein bisschen gearbeitet, nicht nur getobt und gespielt. Bob hat den Clicker kennen gelernt (bei nächster Gelegenheit lernt Anne ihn auch kennen ).
Gestern haben wir mit den Hunden eine Wanderung durch den Wald gemacht, bei der Bob recht entspannt blieb. Er hielt zwar mal die Nase in den Wind, war aber an den Gerüchen des Waldes nicht halb so interessiert wie Lola.
Es war ein für uns alle einmalig schönes Wochenende. Anne kam gestern nachmittag und holte Bob ab. Beide Hunde fiepten, als es ans Abschiednehmen ging. Wir waren ganz erstaunt. Ich hätte nie gedacht, dass sie so menschliche Regungen wie Abschiedsschmerz wahrnehmen können, die ja in gewisser Weise doch ein "Indiezukunftdenkenkönnen", also abstraktes Denken erfordern. Oder vermenschliche ich gerade auf unerlaubte Art und Weise? Was hat dann das Fiepen zu bedeuten?
Aufregung? Warum hat Lola dann damit angefangen?
Freude über Frauchen? Warum hat Bob dann zuhause nicht fressen wollen? Und warum hat Lola angefangen mit dem Fiepen?
Jedenfalls ist Bob jetzt unglücklich, begrüsste heute das Frauchen nicht und fraß nur mäßig. Und Annes Freund sagte "Wie war das, Schatz, haben die nicht auch gesagt, sie würden ihn für immer nehmen?" (Das hatten wir in der Tat bei der Verabschiedung gesagt, als wir über das Superwochenende berichteten)...
Anne gibt Bob natürlich nicht her, aber sie sagte heute, sie zweifele, ob Bob es bei ihr so gut hätte, wie sie immer gedacht hätte, und dieses Zweifeln ist richtig traurig. DAS wollte ich nicht.
Wir sind jetzt so verblieben, dass wir uns öfter treffen als bisher, um mit den Hunden gemeinsam was zu machen. Richtig was zu machen, was uns UND den Hunden Freude macht.
Aber der Gedanke an einen Zweithund lässt uns beide, den Herzliebsten und mich, nicht mehr ganz kalt.
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