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Freitag, 20. Mai 2011

Dixieland in Dresden

Dixieland in Dresden war ja in der Zeit, als Honnecker noch wichtig und mächtig war, immer ein richtiges Happening.
Viel mehr als heute.
Karten für die Diexielandkonzerte waren da auch noch Mangelware, teilweise unter der Hand verschoben für Westkaffee oder auch Trabi-Ersatzteile - heute kaum noch vorstellbar. Für die nicht unterm Ladentisch verteilten Karten lohnte es sich für den gemeinen Dixiefan, Tage vorher "anzustehen", mit Grill, Zelt und Kind und Kegel.
- Ich selbst war nie dabei, weil meine Eltern wohl nicht so große Fans waren, dass ihnen solche Aktionen in den Sinn gekommen wären. Ihnen reichte es, mit uns am Sonntag am Abschlussumzug teilzunehmen, was zweifellos für uns auch seinen Reiz hatte. Ich hatte aber eine gute Freundin, die zog mit ihren Eltern immer für eine Woche ins Zelt vor dem Verkaufshäuschen. Man kannte sich dann dort auch schon vom letzten Jahr oder den letzten zehn Jahren. Ich hab sie immer ein bisschen beneidet.

Momentan glauben die Dynamofans gerade, dieses Ansteh-Happening (zum Relegationsspiel gegen Osnabrück) erfunden zu haben... heute werden die (Fußball-)Karten auch verschoben, aber nun hat man Ebay dafür und die Höchstbietenden: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2769373

Die meisten Diexielandkarten dagegen bekommt man nun ohne nennenswerte Probleme, weil sie so teuer geworden und viele Leute in so bescheidenen Verhältnissen leben (müssen), dass sie sich diese Karten nicht mehr leisten können. Ich bin in der guten Lage, mit einmal im Jahr diese Karten leisten zu können, aber so ein großer Fan bin ich wohl auch nicht geworden. Mir reicht es eigentlich, am Sonnabend über die Prager Straße, die Dixiemeile zu tingeln, mir die Bands anzuhören, hier ein Bier zu trinken und da ein Eis zu essen (explosive Mischung!) und nach zwei,drei Stunden (bei Regen auch weniger) mich wieder zuhause beim Hund einzufinden, dem wir das Gedränge und die Lautstärke selbstverständlich erspart haben, denn Lola ist kein Fan. So gar nicht.

Montag, 16. Mai 2011

Flashmob, der keiner war

Ein Flashmob ist lt. Wikipedia ein "kurzer, scheinbar spontaner Menschenauflauf auf öffentlichen oder halböffentlichen Plätzen, bei dem sich die Teilnehmer persönlich nicht kennen und ungewöhnliche Dinge tun. Flashmobs werden über Online-Communitys, Weblogs, Newsgroups, E-Mail-Kettenbriefe oder per Mobiltelefon organisiert.[1] Flashmobs gelten als spezielle Ausprägungsformen der virtuellen Gesellschaft (virtual community, Online-Community), die neue Medien wie Mobiltelefone und Internet benutzt, um kollektive direkte Aktionen zu organisieren."

Ein solcher wurde über Facebook organisiert, und da ich schon immer mal bei sowas dabei sein wollte, hab ich mich erstmal mit angemeldet. Bei diesem sollte die Europahymne, die Ode an die Freude, spontan im Elbepark, einem großen Einkaufscenter in Dresden, gesungen werden.

Weil sich der Herzliebste rechtzeitig vorher so verletzt hatte, dass für ihn ein Training am besagten Freitag den 13. ausfallen musste, hatte er auch Zeit, seine stimmlichen Qualitäten erklingen zu lassen. Kurz vor dem Ereignis trafen wir dann zufällig meine liebe Freundin Else.

Was mich schockierte, weil es meine Welt und die Sicht der Dinge vor allem auf die Flashmobs zum Einsturz brachte, war, dass erstens aller paar Minuten im Elbepark die Durchsage kam "Liebe Besucher, noch soundsoviel Minuten bis zum Flashmob 1000 Stimmen!" Sowas darf doch nicht angekündigt werden - dachte ich. Die zweite Sache war, dass das Lied geübt, ehe es aufgenommen wurde. Dazu wurden auch noch Text- und Melodiezettel verteilt. So geht das doch nicht.Und jetzt fürchtete ich, dass jeder Flashmob, den ich bisher bei Youtube bestaunt hatte, gestellt, eingeübt und angekündig wurde. Der große Spaß war nicht mehr so spaßig. Erst, als auch bei Facebook einer schrieb "es war schön, aber ein Flashmob war das nicht.", kam meine Welt so langsam wieder in Ordnung.

Insgesamt mein Fazit: Als Flashmob total unbrauchbar, als Sing-Event interessant und schön, und als Abend mit Else und Volker so richtig nett.