Peter hatte gestern Geburtstag, seinen 70. Und ich habe nicht angerufen. Ich habe mich nicht überwinden können.
Peter ist der "Stiefvater" vom Volker. An sich ein netter, einfacher Mensch. Johanna ist Volkers Mutter und die Lebensgefährtin von Peter. Morgen sind wir eingeladen, zu seiner Geburtstagsfeier nah Thüringen zu kommen.
Es ist schwierig.
Am Anfang mochte ich sie. Wahrscheinlich mochte sie mich nie wirklich. Schon deshalb, weil die Thüringer die Sachsen nicht mögen (wie kindisch!). Aber ein abfälliges "die Sachsen..." hab ich oft genug gehört von ihr. Wahrscheinlich hätte ihr Sohn ein anständiges thüringer Mädel ehelichen und nicht mit 'ner Sächsin anbändeln und "abhauen" sollen. Sie lässt es mich oft spüren, dass ich nicht wirklich erwünscht bin, und zwar auf eine subtile, gehässige Art und Weise:
Wir sind ja eine Patchworkfamilie, Volker hat zwei Kinder, die ich sehr mag und ich habe zwei Kinder, die Volker auch sehr mag. Meine Kinder bekommen zu ihrem Geburtstag nicht einmal eine Karte von ihr, während Volkers Kinder, ihre
richtigen Enkel, Päckchen bekommen. Besonders augenfällig ist es bei Conne und Franzi, die ja nun auch noch zusammen wohnen.
Das ist seit über einem Jahr so.
Wir sind damals im Januar 2009 aus einem bestimmten Grund arg zusammengerasselt - ich habe dabei einen Großteil der Schuld auf mich geladen (nach ihren Worten), weil ich angeblich gar kein Recht hatte, meine Meinung zu sagen, weil ich noch gar nicht lange genug "dazu gehöre" - klar, erst 14 Jahre. Volker stand zum Glück die ganze Zeit zu seiner Sächsin und zu deren furchtbarer Sachsen-Familie. 8 Monate war zwischen ihm und seiner Mutter vollkommene Funkstille, 5 Monate hat seine Sächsin ihm zugeredet, er möchte doch den Kontakt wieder aufnehmen zur Mama. Ich hatte einfach Sorge, dass seiner Mutter plötzlich was zustößt (kann ja sein mit fast 70) und Volker sich dann Vorwürfe macht, wenn es zu spät ist.
Allerdings wurde innerhalb dieser letzten 5 Monate (vielleicht schon vorher) von Johanna im Dorf erzählt, ich sei eine falsche Schlange und andere Unhöflichkeiten, was es mir jetzt wirklich schwer macht, mich auf dieses Ereignis der Feier des 70. Geburtstags zu freuen. Dieser Fakt und der, dass meine Kinder zum Geburtstag von ihr nichts hören, lesen oder sehen, lassen meinen inneren Schweinehund sagen "ohne mich!". Allerdings kann ich nicht Volker zureden, er möchte sich wieder vertragen, und wenn dann eine Möglichkeit dazu da ist, mich ausklinken. Das halte ich nicht für fair, vor allem, weil er wirklich die ganze Zeit an meiner Seite stand.
Also, auf nach Thüringen.....
UPDATE
Wir sind wieder da. Es war anstrengend - zweieinhalb Stunden Fahrt hin, fünf Stunden dort, zweieinhalb Stunden wieder zurück. Aber es hat sich dennoch gelohnt, glaube ich. Johanna und Peter waren freundlich, höflich, das Verhältnis war aber eher noch etwas kühl. Naja, nach mehr als einem Jahr...
Schön war, dass ich Peggy, Peters Tochter und Heike, seine Schwiegertochter, wieder gesehen habe. Das war nett, und jetzt wollen wir auch biss'l mehr in Kontakt bleiben.Volker hat auch seinen ältesten und besten Freund dort wieder gesehen. War also ganz gut. Mal sehen, wann wir das nächste mal fahren... ;-)
Unsere Lola hat sich benommen wie ein Bilderbuchhund. Wir sind wiedermal mächtig stolz auf sie. :-D