Dienstag, 31. Januar 2012

Hörst du?

Seit ichweißnichwielange höre ich ein bisschen schwer.

Es ist mir nie richtig aufgefallen bis zum letzten Jahr. Da machte mich meine Freundin darauf aufmerksam, dass sie da einen gewissen Verdacht hegt, da ich sehr häufig - zu häufig - nachfrage. Und ich merkte es dann selbst, nachdem ich mit der Nase darauf gestoßen wurde, dass ich mich immer sehr anstrengen muss, wenn ich beim Radio Text verstehen will, dass mir der Fernseher, wie er durch Volker eingestellt ist, einfach zu leise ist und dass ich manche Leute am Telefon nicht verstehe.

Also bin ich mal nach der Arbeit bei Geers, einem Akustikladen vorbeigegangen und hab meine Ohren testen lassen. Heraus kam, dass ich links schlechter höre als rechts. Rechts ist es nicht wirklich gut, aber links ist es schon kassenrelevant. Ich sollte aber nochmal zum Ohrendoc gehen, um abklären zu lassen, ob nicht vioelleicht einfach eine Erkältung auf dem linken Ohr sitzt. Der HNO-Arzt, der mir empfohlen wurde und bei dem ich überraschender Weise ziemlich schnell einen Termin bekam, stellte fest, dass eigentlich alles in Ordnung sei mit den Ohren. Allerdings ist die Schwerhörigkeit tatsächlich da und nicht alterstypisch. Also schrieb er mir eine Überweisung zur Radiologie, damit dort ein MRT von meinem Kopf gemacht werden sollte, um einen Tumor auszuschließen. Gleichzeitig sollte ich bei Geers testen, ob ich mit einem (oder zwei) Hörgerät(en) klar käme...

Das habe ich auch gemacht. Von Geers bekam ich (wie sollte es anders sein,) das teuerste Gerät, was am meisten kann, angeboten. http://hearing.siemens.com/de/_microsites/product-finder/productfinder.jsp
Meine Schwerhörigkeit ist so gelagert, dass ich die mittleren Frequenzen schlechter höre. Deshalb kann keine analoge Verstärkung erfolgen, sondern nur eine digitale macht Sinn. Da wird es von Haus aus schon teurer. Und dann will man ja auch Geld verdienen... 6.000 Euro hätten beide Geräte gekostet, die gut verstärkt hatten und sehr angenehm klein sind.
Ich habe sie eine Woche lang getestet und bin zu dem Entschluss gelangt, dass ich das Tragen der Hörgeräte noch ein wenig vor mir herschieben will. es sind noch zu viele Situationen, in denen die Hörgeräte einfach nur stören. Beim Chor, beim gemütlichen Zusammensitzen mit mehreren Personen, beim Hundepfiff... Ob in eine paar Jahren diese Situationen nicht mehr so häufig sein werden, weiß ich nicht.
Aber wer will ich ALLES hören?! :-)

Montag, 30. Januar 2012

Bürgerentscheid in Dresden

Wir haben gestern gewählt.
Es stand ein Bürgerentscheid an, ob die beiden Krankenhäuser der Stadt Dresden (Krankenhaus Friedrichstadt und Krankenhaus Neustadt) in eine GmbH gewandelt werden sollen und damit funsionieren können oder ob sie als eigenständige Einrichtungen der Stadt Dresden erhalten bleiben sollen.
Die Medaille hat, wie immer, zwei Seiten.
Einerseits fahren diese beiden Krankenhäuser seit 2009 Verluste ein. Da könnte eine Fusionierung der beiden Häuser helfen, diese Verluste zu minimieren.
Andererseits wissen wir aus glorreichen anderen Beispielen im gesamtbundesdeutschen Raum, wie das dann funktioniert: Arbeitsstellen-Abbau, die verbleibenden Pflegekräfte werden nicht mehr nach Tarif bezahlt und kommen vermehrt aus dem Ausland, Behandlungen, die kein Geld einbringen, werden nicht mehr ausgeführt und teuere Behandlungen werden ausgebaut. Patienten werden nach Hause geschickt, sobald sie zu teuer werden, auch wenn sie noch nicht wirklich gesund sind. Dieser letzte Fakt ist belegt und wird so praktiziert!

Aus diesem Grunde habe ich dafür gestimmt, alles zu lassen wie es ist. Und die übergroße Mehrheit (84 %) der Dresdner hat ebenso gestimmt.

Davon abgesehen hätte es diesen Bürgerentscheid gar nicht gebraucht. Diese Situation besteht seit Ende 2008. Die Entscheidung den Dresdner Bürgern zu überlassen, ist ein Armutszeugnis der Regierung. Schon längst hätte etwas getan werden können/müssen, die Krankenhäuser könnten längst besser laufen. Die Stadträte müssen dringend ihre Verantwortung für Dresden wieder in den Mittelpunkt ihres Handelns rücken.
Ein Bürgerentscheid ist ein wertvolles demokratisches Mittel, das nicht inflationär zum Einsatz kommen darf, nur weil die Politiker im Parteienstreit ihre Aufgabe aus den Augen verlieren.

Die Linke hat diesen Bürgerentscheid ins Rollen gebracht. Jeder Bürger hatte im Vorfeld genügend Zeit und Möglichkeit, sich über Vor- und Nachteile der Umwandlung in eine GmbH sowie der folgenden Fusionierung zu informieren.
Das Argument, dass man für die Umwandlung stimmt, weil man ja sonst der Linken in die Hände spielt, halte ich dabei für das denkbar schlechteste Argument.

Mittwoch, 25. Januar 2012

Kinnersch

Am 14.01. ist mein Kleines wieder eingezogen bei uns. Mein Kleines ist der siebzehnjährige Eric. Abends klingelte das Telefon und er fragte, ob er wieder einziehen dürfe bei uns, und ob auch gleich. Wenig später kam er mit seinem kleinen rosa Klappfahrrad (dem Pinken Blitz) angeradelt, seinen Flachbildschirm und einige andere "Kleinigkeiten" geschultert. Den Rest haben wir dann praktischer Weise doch mit dem Auto geholt.

Nun hat unser klitzekleines Besucherzimmer nur kurze Zeit leer gestanden, seit Franzi weg ist. Es sieht wieder sehr bewohnt aus.

Mir gefällt es sehr, dass das Kleine wieder da ist, auch Volker ist ganz angetan. Man kann wieder ein bisschen mehr am Leben des Kindes teilhaben - mehr also sonst, wenn er bei seinem Vater wohnt und man auf den Willen des Kindes angewiesen ist, was er erzählen will und was nicht.

Wobei dieses Nichterzählenwollen ja eigentlich nie wirklich ein Thema war zwischen Eric und mir. Bis auf das schmerzliche halbe Jahr, in dem wirkliche Funkstille herrschte zwischen ihm und mir, hatten wir immer reichlich Gesprächsstoff. Conne war da - und ist da - anders. Er war schon immer relativ verschlossen mir gegenüber (seiner Oma hat er mehr erzählt als mir) und ist es noch. Einen Grund dafür kann ich nicht erkennen. Ich denke, er ist eben so und kann nicht aus seiner Haut, will wahrscheinlich auch nicht. Conne hat ja bis zum Ende der Lehre bei uns gewohnt, und trotzdem habe ich nicht allzu viel von ihm erfahren. Und heute wohnt er zusammen mit seiner Freundin Nadi und seinem "Kind" Happy in Possendorf, einem Ort unweit von Dresden und seither kriegen wir ihn kaum noch zu Gesicht. Ich finde das als Mutter sehr traurig, andererseits tröste ich mich mit dem Gedanken, dass es ihm wohl gut gehen muss, sonst würde er sich öfter melden. Nadis Eltern sind scheinbar auch sehr lieb zu ihm (danke an euch beide, falls ihr das lest!) und so ist doch alles gut. Dass der Knabe selbständig wird, wollten wir ja.

Erics Aufenthalt bei uns wird wohl nicht von Dauer sein. Gestern ließ er erstmalig ein paar Halbsätze fallen, die darauf hindeuten. Ich hatte ja eigentlich fast damit gerechnet, trotzdem verstehe ich es nicht wirklich. Als einzigen Grund kann ich mir nur vorstellen, dass sein Zimmer dort größer ist. Ich hoffe nicht, dass er sich verpflichtet fühlt, zu seinem Vater zurück zu gehen, weil der das Unterhaltsgeld braucht. Das wäre die denkbar schlechteste Motivation, aber leider liegt die sehr nahe. Dagegen kann man auch nicht angehen, denn allein schon der Satz "du bist für deinen Vater nicht verantwortlich" wird hier falsch ausgelegt.

Wir hatten schon so schöne Pläne geschmiedet, der Volker und ich. Wenn wir umziehen, dann suchen wir eine Wohnung mit drei Zimmern, und dann hat Eric auch ein Mitspracherecht... aber dazu wird es wohl nicht kommen.

Ich werde die Zeit, in der mir mein Kleines jetzt so schön nah ist, genießen, so lange es so ist. Noch gibt es keinen Wiederauszugstermin.

Donnerstag, 29. Dezember 2011

das alte muss nun gehen.....



"Immer, wenn du im Leben denkst, 
es geht nicht mehr weiter, 
gibt es irgendeinen Depp, 
der hinter dir steht und hupt."

Mit diesem schönen Zitat eines leider unbekannten Weisen verabschiede ich mich für dieses Jahr, nicht aber ohne all meinen lieben heimlichen und unheimlichen Lesern und "followern" einen guten Start ins Jahr 

2012 

zu wünschen. Mögen all eure Wünsche und Pläne sich realisieren lassen!
Möget ihr am Ende des Jahres wissen, dass es die richtigen Entscheidungen waren, die ihr 2011 getroffen habt!



P.S. Hier noch ein netter Link zum neuen Jahr: 

Montag, 19. Dezember 2011

Jahresende


  



Mein Jahresrückblick wird dieses Jahr, neben der Verschickung als Rundbrief an Verwandte und Freunde, auch hier gepostet, weil es scheinbar doch einige gibt, die hier regelmäßig wissen wollen, wie es mir geht und was mich so bewegt.




Ihr Lieben in Nah und Fern, liebe Verwandte und liebe Freunde!

Es ist unglaublich, wie schnell auch dieses Jahr vergangen ist. Noch haben wir November, den Monat, der besonders trüb und traurig sein soll, in dem meiner Meinung nach auch die Feiertage "Allerheiligen", "Allerseelen", der "Volkstrauertag" und der "Totensonntag" liegen. Doch dieser November ist alles andere als trüb und traurig. Er beschert uns einen wunderbar langen goldenen Herbst. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau und die Kronen der Laubbäume leuchten in den schönsten Farben. Noch mag man nicht an Winter denken.
Und doch - die Tage werden kürzer, die Dunkelheit macht sich breit. In den Abendstunden fange ich an, nachzudenken über mich, uns, das vergangene Jahr. Deshalb fange ich auch jetzt schon an zu schreiben.
Womit fing 2011 an? Mit Silvester und Neujahr... Wir hatten eine sehr nette Silvester-Gartenparty bei unseren Freunden Thomas und Katja mit Lolas Freund Wasco, auch deren Freunde Jana und René mit ihrem Hund waren da. Trotz der anderen beiden Hunde konnte diese Feier für Lola nicht wirklich schön sein, denn sie kann Silvester mit der Knallerei gar nicht vertragen. Dieses Jahr wird sie deshalb auch Beruhigungsmittel bekommen.
Die erste richtig gute Nachricht des Jahres kam aus Dippoldiswalde, vom dortigen Herzspezialisten. Ich habe mich und mein repariertes Herz dort durchchecken lassen und beste Ergebnisse geliefert, worüber ich mich natürlich am meisten, aber Volker, meine Eltern und mein Patenonkel Bernd sich fast genauso gefreut haben. Bei dieser Untersuchung fasste ich auch den Entschluss, regelmäßig laufen zu gehen und ließ auch das vom Spezialisten absegnen.
Die ersten Laufversuche gingen erstaunlich leicht. Ich fing mit 2 km an, die ich teils laufend, teils gehend hinter mich brachte. Von Mal zu Mal wollte ich die Phasen, die ich ging, verkürzen, bis ich nur noch laufen wollte. Allerdings störte es mich beim dritten Lauftraining schon, dass ich aus dem Trott kam, als es wieder ans Gehen ging, und so ließ ich die Geh-Phasen weg. Ich hätte nie geglaubt, dass es mit mal möglich sein würde, fast 4 km am Stück zu rennen.... ich hatte allerdings auch mehrere Leute, die mit das Laufen schmackhaft gemacht  und mich bei meinen Anfängen mental und mit ganz praktischen Tipps unterstützt haben: meine Freundin Katja, meine Internet-Freundin Susanne und meine Kusine Irene, die Schwester meines verstorbenen Cousins Christo.
Ich hatte für mich geplant, erst mal alleine zu laufen, bis ich sicher und auch nicht zu langsam auf 6 km pro Lauf komme und mich dann an die anderen (Volker und meine Freunde Katja und Thomas) dranzuhängen, damit wir dieses Mal gemeinsam beim 10-km-Citylauf in Dresden teilnehmen könnten. Dass Volker vorher den Unfall hatte und seinen Fuß bis  heute nicht voll belasten kann, habe ich da ja noch nicht gewusst. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass das Lauf-Fieber wieder ziemlich versiegt ist bei mir. Allerdings packt mich hin und wieder die Lust, einfach mal ein paar Laufschritte einzulegen, und so sieht man mich manchmal in Gummistiefeln Richtung Hundewiese mit Lola laufen (also nicht gehen, sondern wirklich laufen). Das sieht bestimmt gut aus. Ganz ist das Thema Laufen also noch nicht erledigt, ich werde dranbleiben, aber sicher noch einmal von vorne anfangen müssen.

Im Mai dieses Jahres wollte ich bei meinem ersten Flash Mob mitmachen. Diese Sache übte auf mich einen großen Reiz aus und ich hatte immer mal wieder "gegooglet", wann mal so was in Dresden geplant ist. 
Ich habe schon ausführlich hier dazu berichtet.
Ein Flash Mob ist eine Sache, die heimlich organisiert  und öffentlich "aufgeführt wird". Es gibt da z. B. einen berühmten, der auf dem New Yorker Flughafen stattfand: Auf ein bestimmtes, heimlich ausgemachtes Zeichen frieren alle Leute, die davon wissen, bei ihrer jeweiligen Tätigkeit ein: beim Banane essen, beim Schnürsenkel binden, beim Stadtplan gucken... Von einer Sekunde auf die nächste bleibt das Treiben stehen, mach kommt sich über drei Minuten lang vor wie in einem Wachsfigurenkabinett. Die Leute, die uneingeweiht auf dem Flughafen rumlaufen, trauen ihren Augen nicht....
Ein anderer, auch im Internet zu findender, wunderschöner Flash Mob ist der, in dem in einem Fastfood Restaurant (McDonalds oder so) plötzlich das "Halleluja" von Händel gesungen wird....
Zum meinem Blog an dieser Stelle noch eine kleine Anmerkung: Wenn ich mit verschiedenen Leuten rede, merke ich, dass sie durchaus auf meiner Seite lesen, worüber ich mich sehr freue. Nur, dass ich nie eine Reaktion auf meine Zeilen bekomme (neudeutsch:  Feedback), finde ich schade. Viel schöner würde ich finden, wenn hier und da mal was beigesteuert werden würde.

Vom 27.-29. Mai war wieder unser großes Familientreffen mütterlicherseits in Haldensleben (Sachsen-Anhalt). Tanten und Onkel, Cousins und Kusinen sowie deren Kinder waren wieder in großer Vielzahl angereist und bezogen die Zimmer in der neu gestalteten Jugendherberge. Von unseren Nachkommen war leider diesmal keiner dabei. Conne ist für solche Sachen ja zu meinem Leidwesen überhaupt nicht zu begeistern und seine Freundin tickt da ebenso, fürchte ich. Allerdings hatte er dieses Mal einen triftigen Grund – dazu später mehr. Eric konnte dieses Mal nicht, da er mit der Schule in Amsterdam war und Volkers Kinder, die sonst gern mitgefahren sind, konnten aus Arbeits- und Studiergründen dieses Mal auch nicht dabei sein. Da Volker und ich mit Hund verreisen, wenn wir verreisen (weil wir uns mit dem Zulegen eines Hundes dafür entschieden haben, dass er zu uns gehört),  konnten wir in der Jugendherberge an sich kein Zimmer sondern konnten unser kleines Zweimannzelt im Gelände der Jugendherberge beziehen. Das Wetter war warm, insofern war es überhaupt kein Problem. Nur zu den Mahlzeiten, die drinnen abgehalten wurden, waren wir etwas "abgeschlagen" von der Menge. Aber wer das eine will, muss das andere mögen. So banal dieser Spruch klingt, sagt er doch viel aus über das Handeln und die daraus folgenden Konsequenzen. Ich glaube, meine Kinder haben diesen Spruch gehasst... J  Jedenfalls ließ dieses Treffen, nachdem es am Anfang aussah, als wäre es das letzte seiner Art, doch sehr viel Zeit und Möglichkeiten offen, mal wieder mit der Verwandtschaft zu schwatzen und zu merken, was man doch für eine nette Familie hat. Das nächste Familientreffen wird von Kathrin und Familie organisiert (danke dafür!) und wird sicher auch wieder so schön.


Im Anschluss an das Familientreffen, bei dem er aus verständlichen Gründen nicht dabei war, machte Conne sein Abitur.
Ich bin sehr stolz auf meinen Großen, dass er die Energie aufgebracht hat, sich noch einmal auf den Hosenboden zu setzen und das Abitur nachzuholen, nachdem er ja eine Berufsausbildung schon abgeschlossen und sogar ein Jahr gearbeitet hat. Er lebt inzwischen mit Nadi, seiner Freundin und seinem kleinen Yorkshire Terrier Happy in einer kleinen hübschen Wohnung in der Nähe von Dresden. Nun gilt es, im nächsten Jahr einen geeigneten Studienplatz zu finden, damit es weiter gehen kann mit seiner Karriere.
Eric kämpft sich derzeit durch die elfte Klasse, die sogenannte Sekundarstufe II. Er kämpft mit neuen Mitschülern, mit Leistungskursen, mit Lehrern, die er nicht versteht und Lehrern, die ihn nicht verstehen wollen. ;-) und sicher dabei auch mit sich selbst. Gut, dass er neben seiner Familie auch seine liebe Freundin Hanna hat (die ihn, gottlob, versteht!). Ich habe gute Hoffnungen, dass er lernt, seinen Ärger über weniger gute Noten zu kanalisieren. Dann wird ihm der Weg in die Wissenschaften offen stehen.
Unser nächstes Highlight des Jahres fand vom 22.-26.06.11 am Ufer des Rheins statt. Bei Düsseldorf trafen sich deutschlandweit die Menschen, denen die Erziehung und Ausbildung ihres Rhodesian Ridgeback zum Hobby und auch zum Lebensinhalt geworden ist. Dazu muss ich sagen, dass Lola uns sehr wichtig, aber nicht einziger Lebensinhalt ist. Sie ist kein nebenbei- sondern ein Mittendrin-Hund. Sie gehört zur Familie. Einiges muss organisiert werden, damit das Familienmitglied als Tier dabei sein kann, aber das Leben dreht sich nicht ausschließlich um sie.




Entsprechend skeptisch nahmen wir die Einladung zu diesem Treffen an. Ich habe in Düsseldorf einen sehr lieben Freund wohnen, der uns auch sofort anbot, bei ihm nächtigen zu können. So hatten wir die Option, ihn zu besuchen, wenn uns die "neuen Freunde" am Rhein nicht gefielen. Unsere Skepsis war jedoch grundlos. Wir lernten bei dem denkbar schlechtesten Wetter ungefähr 20 sehr nette und gut gelaunte Leute und deren Hunde kennen, die ausnahmslos aus den alten Bundesländern kamen. Es war ein wunderbares Zusammensein über 4 Tage, auch wenn es wettertechnisch alles andere als schön war. Einen Besuch bei meinem Freund Sven machten wir trotzdem, auch, um mal trocken zu werden und uns aufzuwärmen. Auch das war ein sehr netter Nachmittag und Abend, an dem wir seine ganze Familie kennen lernten und er seine Qualitäten als Hobbykoch unter Beweis stellte.

Leider musste unser Urlaub in Dänemark, auf den wir uns so sehr gefreut hatten, ausfallen. Pünktlich vor Urlaubsbeginn zog sich Volker einen Achillessehnenabriss zu. Dieser Unfall hat sich eigentlich schon länger angekündigt, genau genommen seit 3 Jahren. Schade, dass das Timing derart schlecht war, dass wir beim besten Willen nicht fahren konnten. Volker musste im Krankenhaus operiert werden (das war sein erster Krankenhausbesuch überhaupt). Daran schloss sich eine längere Wiederherstellungsphase an, in der wir halt nicht zusammen verreisen konnten. Das übernahmen dankenswerter Weise Enno und seine Freundin Christiane. Franzi war während dieser Zeit Gottseidank bei uns und konnte sich liebevoll um Papa und Hund kümmern, wenn ich arbeiten musste.

Wenn jetzt leichte Verwirrung aufkam, sei angemerkt, dass Enno sich im Sommer von seiner langjährigen Freundin Vivien getrennt und sich Christiane zugewendet hat...


 Jedenfalls war unser Urlaub wohl richtig toll - Ennos Erzählungen und die vielen Fotos, die wir ansehen durften, belegen das.

Auch der Urlaub der Eltern war nicht ohne. Genau wie Volker hatte mein Mütterlein kurz vor dem Urlaub noch einen Sportunfall und brach sich dabei den Arm. Ihr wurde ein Gips verpasst, nachdem der Arm gerichtet wurde, und es hieß, der Urlaub würde trotzdem stattfinden. Mutti fuhr also mit Gipsarm weg und kam wieder mit einer Schleimbeutelentzündung im Ellbogen zusätzlich. Zuhause nach dem Entfernen des Gipses, zeigte sich leider recht schnell, dass Mutti unter dem sogenannten Sudeck-Syndrom leidet, dass sich an die Verletzung in ihrem Arm angeschlossen hat. So steht nun derzeit alles bei den Eltern im Zeichen des Schmerzes und seiner Behandlung. Diese Krankheit ist kein Klacks, langwierig und wirklich niemandem zu wünschen. Sie verändert das ganze Leben. Ich wünsche meiner Mutti an dieser Stelle, dass das nächste Jahr Linderung bringt und/oder Möglichkeiten, besser mit dem Schmerz umgehen zu können. L

Im September zog Franzi dann nach Rostock, weil sie dort Meeresbiologie studieren kann, worin sie dann auch ihren Master machen will. An einem verregneten Donnerstag ging es dann mit Sack und Pack an die Ostseeküste, in den 6. Stock eines "Neubaus" in einem "Rostocker Randghetto". Es gibt natürlich keinen Aufzug, so dass alle ihre Sachen von uns hinaufgeschleppt werden mussten. Ich habe nicht gewusst, wie viel Klimbim dieses Mädel hat!!! Zum Glück halfen Enno und ein Freund noch mit, sonst würden wir heute noch schleppen, fürchte ich. Volker hat sehr mit angepackt und - meiner Meinung nach - seinen kaputten Fuß viel zu sehr belastet. Aber er ist ein Mann und damit ein Held. Mit Vernunft ist dem nicht beizukommen. Der Fuß ist allerdings nicht wieder, wie von mir prophezeit, kaputtgegangen. Insofern war meine Vorsicht vielleicht doch ein kleines bisschen übertrieben. Seit Franzis Auszug haben wir die Wohnung wieder für uns. Aber es war sehr schön mit ihr.



Inzwischen ist mein Bericht ein wirklicher Jahresendbericht geworden, denn bis zum 4. Advent sind es nunmehr nur noch ein paar Tage. Weihnachtsgeschenke müssen gottlob nicht viele gekauft und gebastelt werden, weil wir, die Großeltern- und Elterngeneration, uns gegenseitig nichts mehr schenken. Das heißt, doch, natürlich schenken wir uns was: eine Adventszeit in Ruhe  und mit ganz wenig Einkaufsstress. Das machen wir jetzt seit ein paar Jahren - und ich kann euch gar nicht sagen, wie gut mir - und sicher auch den anderen Beteiligten - das tut. Nur Flo, der dieses Jahr mal wieder nach längerer Abstinenz Weihnachten in Dresden feiert, war etwas befremdet, glaube ich. Mal sehen, ob er die Ruhe am Heiligabend dann auch schätzen lernen wird. Ich hoffe ja nicht, dass er nicht mehr nach Dresden kommt, wenn es keine Geschenke gibt. ;-)
Am vergangenen Wochenende hat Johanna, Volkers Mama, ihren Siebzigsten gefeiert. Wir waren alle eingeladen, leider konnte aus meiner Sippe nur ich kommen. Mutti und Papa waren durch Muttis Krankheit verhindert, Conne durch seinen Dienst (er hat einen Winterjob bei der Autobahn und fährt mit den großen Winterdienstautos über die Pisten um Schnee zu räumen) und Eric hatte einen Bandauftritt. Nichtsdestotrotz war es ein sehr schönes Fest.


Das nächste Jahr hält auch zwei denkwürdige Feiertage für uns bereit: Eric wird 18 Jahre und mein Väterchen wird auch seinen siebzigsten Geburtstag feiern. Also auf, mit Freude und Enthusiasmus ins nächste Jahr!
Für die letzten Tage dieses Jahres wünschen Volker und ich Euch allen Freude an den kleinen Dingen, Ruhe und Besinnung auf die wichtigen Sachen im Leben, Wärme, Liebe, leuchtende Kinderaugen, Weihnachtsduft und für 2012 vor allem Gesundheit!

Liebe Grüße














von Nele mit Volker und 

Lola

Montag, 24. Oktober 2011

Lola und Bob

Lola und Bobby (v. l. n. r.)

Vergangenes Wochenende hatten wir Bob zu Besuch bei uns. Bob ist ein Mischling aus RR und Beagle, ein bissl Schäferhund scheint auch drin zu stecken. Er gehört einer Freundin von mir, die das Wochenende zu einer Familienfeier wollte und den Hund nicht mitnehmen konnte. Da ich Bob sehr mag und mein Hund auch, bot ich an, ihn zu uns zu nehmen, damit sie bei der Feier dabei sein kann.
Ich holte Bobby am Freitag nachmittag bei ihr ab, sie war am Mittag schon losgefahren, die Wohnung war also leer, Bob war alleine.
Er war schon recht erstaunt, dass ich ihn abhole, aber er kam brav mit. Der Herzliebste und ich haben dann die nachmittägliche Hunderunde zu zweit gemacht. Er behielt Lola im Blick, ich Bobby.
Anschließend gingen wir mit den beiden in den Garten, wo sie miteinander toben konnten und spielen und sich quer über die Beete jagen konnten. Es ist ja schon fast alles winterfest, insofern ist viel Platz zum Spielen da.
Gefüttert haben wir dann zuhause - vorsichtshalber getrennt. Man muss ja nix provozieren. Getrunken haben sie aber gleichzeitig aus einem Napf.  Sie haben toll harmoniert, die beiden, und es war ein Riesenspaß und sehr interessant für uns Menschen, da unsere Studien zu betreiben. Sie teilten sich dann auch abends Bobs Körbchen und waren eigentlich immer beieinander. Nachts schlüpfte Lola, wie immer, in unser Bett, Bob schlüpfte dafür in Lolas Körbchen.
Am Sonnabend morgen dann große Freude, als sich alle wieder sahen. Nach der wieder gemeinsam in Familie gegangenen Morgenrunde, gab es für Hunde und Menschen gemütliches Wochenendfrühstück, danach ging es wieder ins Hundeparadies Garten. Bob wusste schon genau, wo das ist.
Bob ist kein Mittendrin-Hund. Er ist ein Nebenbei-Hund. Bis vor drei Monaten lief er wirklich nur nebenbei mit, weniger vielleicht sogar, denn der Freund meiner Freundin hat nicht wirklich was für Hunde übrig, er toleriert Bob, weil Bob eben vor ihm da war und Anne ihn (den Hund) nicht weggeben möchte, und so hat Anne den Bob und die kleine Tochter Maria nachmittags quasi allein zu versorgen, da Annes Freund auch jeden Tag lang arbeiten muss.

Seit einem Vierteljahr macht Anne nun mit Bob Hundeschule (Bob ist sechs Jahre), und sie haben beide Spaß daran. Bob ist ein begeisterter Schüler - ein richtig kleiner Streber, habe ich am Wochenende feststellen dürfen (deshalb auch meine Vermutung, dass da auch Schäfi-Gene mit dabei sein müssen). Er hatte nach allem, was ich ihm abverlangt hatte, immer diesen "Warichguuuuut?"-Blick... Wir haben also auch ein bisschen gearbeitet, nicht nur getobt und gespielt. Bob hat den Clicker kennen gelernt (bei nächster Gelegenheit lernt Anne ihn auch kennen ).
Gestern haben wir mit den Hunden eine Wanderung durch den Wald gemacht, bei der Bob recht entspannt blieb. Er hielt zwar mal die Nase in den Wind, war aber an den Gerüchen des Waldes nicht halb so interessiert wie Lola.
Es war ein für uns alle einmalig schönes Wochenende. Anne kam gestern nachmittag und holte Bob ab. Beide Hunde fiepten, als es ans Abschiednehmen ging. Wir waren ganz erstaunt. Ich hätte nie gedacht, dass sie so menschliche Regungen wie Abschiedsschmerz wahrnehmen können, die ja in gewisser Weise doch ein "Indiezukunftdenkenkönnen", also abstraktes Denken erfordern. Oder vermenschliche ich gerade auf unerlaubte Art und Weise? Was hat dann das Fiepen zu bedeuten?
Aufregung? Warum hat Lola dann damit angefangen?
Freude über Frauchen? Warum hat Bob dann zuhause nicht fressen wollen? Und warum hat Lola angefangen mit dem Fiepen?
Jedenfalls ist Bob jetzt unglücklich, begrüsste heute das Frauchen nicht und fraß nur mäßig. Und Annes Freund sagte "Wie war das, Schatz, haben die nicht auch gesagt, sie würden ihn für immer nehmen?" (Das hatten wir in der Tat bei der Verabschiedung gesagt, als wir über das Superwochenende berichteten)...
Anne gibt Bob natürlich nicht her, aber sie sagte heute, sie zweifele, ob Bob es bei ihr so gut hätte, wie sie immer gedacht hätte, und dieses Zweifeln ist richtig traurig. DAS wollte ich nicht.




Wir sind jetzt so verblieben, dass wir uns öfter treffen als bisher, um mit den Hunden gemeinsam was zu machen. Richtig was zu machen, was uns UND den Hunden Freude macht.
Aber der Gedanke an einen Zweithund lässt uns beide, den Herzliebsten und mich, nicht mehr ganz kalt.

Freitag, 14. Oktober 2011

Wieder allein...

... natürlich nicht ganz.

Volker und ich und Lola halten fest zusammen. Aber das Bommelchen ist nun wech. Gestern wurde der allerletzte Rest von ihr aus unserer Wohnung geklaubt und geht heute auf Reisen nach Rostock. Auch Peggy ist nun weg. Ich hab, glaub ich, das Tierchen gemocht, obwohl die Schildkröte mich meist nur angefaucht hat, wenn ich sie gefüttert habe. So 'ne  Schildkröte ist halt nicht wirklich domestiziert worden. Die sind nicht wirklich zahm.

Dank Skype haben wir guten Kontakt zu Bommel, Volker favorisiert aber nach wie vor das Telefon, um Kontakt zu halten (was ja eigentlich nicht unvernünftig ist).

Was natürlich schön ist - wir haben plötzlich jede Menge Platz zuhause. Auf einmal muss man im Schlafzimmer nicht mehr zwischen Hundekörbchen und Wäscheständer durchbalancieren, wenn man mal an seinen Kleiderschrank will - weil der Wäscheständer wieder ein eigenes Zimmer hat.

Den Schlüssel von Franzi hat nun der jüngste Königssohn, der Eric. Zwar wohnt er immer noch bei seinem Vater (so wird es sicher auch bleiben, bis er sich überhaupt auf eigene Füße stellt), aber er kann nun kommen und gehen, wie er möchte bei uns.

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Die Biologin wird flügge

Unsere kleine Franzi, das Bommelchen, unsere Einsvierundsechzigisnichgroß, wird nun doch langsam groß. Nein, nicht groß, aber erwachsen.

Nachdem sie die letzten Monate seit Februar mit Unterbrechungen unser winziges Gästezimmerchen als ihr Reich deklariert hatte, will sie nun raus in die große weite Welt. Rostock lockt mit Meeresbiologie, Ostseestrand und Drachenbootrennen. Helgoland winkt und die ganze Küste freut sich.

Ihre Siebensachen hat sie bei uns im Wohnzimmer in Kisten, Kartons, Taschen, Rucksäcken und Schächtelchen gestapelt, wo alles noch bis morgen früh ausharren muss. Auch wir müssen uns noch bis morgen früh in die unvermeidliche Umzugsunordnung fügen.

Morgen zeitig fahren wir aber dann los. Mit unserem kleinen Skodalein und einem 7,5-Tonner, der von Enno bis an die Ostsee gelenkt wird. Bommel zieht in ein Neubaugebiet am Rand von Rostock, nicht wirklich schön, aber wirklich preiswert. Dort ist sie dann im Sechsgeschosser oben unterm Dach in einer Dreiraumwohnung untergebracht und hofft noch auf eine(n) Mitbewohner(in), damit sie sich dann die anfallenden Kosten für diese Wohnung teilen können.
Also heißt es morgen gegen Mittag in Rostock Bommels Siebensachen, all die Kartons, Kisten, Rucksäcke, Taschen und Schächtelchen Stufe für Stufe, Treppe für Treppe in den sechsten Stock zu bugsieren. Danach werde ich Arme (und wahrscheinlich auch Waden und Oberschenkel) wie ein Mann haben, ein starker Mann.

Um unseren Hund wird sich Eric kümmern, jedenfalls wird er die Nachmittagsrunde mit ihr drehen. Und dann wird unser Hundchen das erste mal ohne Mama und Papa auswärts schlafen, bei ihrem lieben Freund Wasco. Ich kann nicht leugnen, dassn ich gespannt bin, ob sie Theater macht oder ob sie das "cool" findet.

Also, hoffentlich läuft alles nach Plan und wir sind morgen spät in der Nacht wieder hier und haben das Bommelchen gut in Rostock ausgesetzt.

ein letztes gemeinsames Essen - Vater und Tochter

Dienstag, 20. September 2011

Wieder gefunden

Ich hab ihn gefunden - dank den "neuen Medien".

Den, der mir das Billardspielen beigebracht hat.
Den, dessentwegen ich zwei Semester Spanisch gelernt hatte.
Den, um den ich solche Angst hatte, als der Terroranschlag auf die Vorortzüge in Madrid verübt wurde.

Er lebt. Das reicht. Ich bin glücklich.

Nachtrag:
Heute, 2 Tage später, weiß ich: Es reicht wirklich, ich kann abschließen mit dem Thema.

Donnerstag, 18. August 2011

Urlaub

Ab morgen hätte ich also Urlaub.

Ich hab auch Urlaub, aber nicht so, wie gedacht/erhofft/erträumt. Ich kann mich auf eine Woche Erholung auf Terrassien freuen, eine Woche Pflege meines kranken Achilles... wobei sich dieser Mann ja nicht mal richtig pflegen lässt!
Der häusliche Held hat wahlweise Leichenbittermiene zu bieten, während er sich mit seinen Krücken durch die Wohnung schleppt oder gequälten Langmut, wenn er auf einem Bein hüpfend, meint, den Geschirrspüler ausräumen zu müssen ("einer MUSS es ja machen..."). Sein kleiner Sonnenschein ist - natürlich - seine süße Lola, aber auch Bommel, die mit ihrer Heiterkeit ein wenig Honig in seine Bitternis bringt.
Nur macht Bommel eben auch Urlaub, richtigen Urlaub auf Helgoland und ist somit nicht da. Ich gönne ihr diese Zeit, auf die sie sich schon so lange freut - nur zuhause wird es dann ein wenig düsterlicher sein.

Ich bin die, die immer alles falsch macht und an der man seine schlechte Laune (die ich durchaus nachvollziehen kann!) auslässt (was ich wiederum nicht nachvollziehen kann!).

Und ich bin die, die  keine Lust mehr hat auf ihren Urlaub.

XXL Smiley