Mittwoch, 5. Oktober 2011

Die Biologin wird flügge

Unsere kleine Franzi, das Bommelchen, unsere Einsvierundsechzigisnichgroß, wird nun doch langsam groß. Nein, nicht groß, aber erwachsen.

Nachdem sie die letzten Monate seit Februar mit Unterbrechungen unser winziges Gästezimmerchen als ihr Reich deklariert hatte, will sie nun raus in die große weite Welt. Rostock lockt mit Meeresbiologie, Ostseestrand und Drachenbootrennen. Helgoland winkt und die ganze Küste freut sich.

Ihre Siebensachen hat sie bei uns im Wohnzimmer in Kisten, Kartons, Taschen, Rucksäcken und Schächtelchen gestapelt, wo alles noch bis morgen früh ausharren muss. Auch wir müssen uns noch bis morgen früh in die unvermeidliche Umzugsunordnung fügen.

Morgen zeitig fahren wir aber dann los. Mit unserem kleinen Skodalein und einem 7,5-Tonner, der von Enno bis an die Ostsee gelenkt wird. Bommel zieht in ein Neubaugebiet am Rand von Rostock, nicht wirklich schön, aber wirklich preiswert. Dort ist sie dann im Sechsgeschosser oben unterm Dach in einer Dreiraumwohnung untergebracht und hofft noch auf eine(n) Mitbewohner(in), damit sie sich dann die anfallenden Kosten für diese Wohnung teilen können.
Also heißt es morgen gegen Mittag in Rostock Bommels Siebensachen, all die Kartons, Kisten, Rucksäcke, Taschen und Schächtelchen Stufe für Stufe, Treppe für Treppe in den sechsten Stock zu bugsieren. Danach werde ich Arme (und wahrscheinlich auch Waden und Oberschenkel) wie ein Mann haben, ein starker Mann.

Um unseren Hund wird sich Eric kümmern, jedenfalls wird er die Nachmittagsrunde mit ihr drehen. Und dann wird unser Hundchen das erste mal ohne Mama und Papa auswärts schlafen, bei ihrem lieben Freund Wasco. Ich kann nicht leugnen, dassn ich gespannt bin, ob sie Theater macht oder ob sie das "cool" findet.

Also, hoffentlich läuft alles nach Plan und wir sind morgen spät in der Nacht wieder hier und haben das Bommelchen gut in Rostock ausgesetzt.

ein letztes gemeinsames Essen - Vater und Tochter

Dienstag, 20. September 2011

Wieder gefunden

Ich hab ihn gefunden - dank den "neuen Medien".

Den, der mir das Billardspielen beigebracht hat.
Den, dessentwegen ich zwei Semester Spanisch gelernt hatte.
Den, um den ich solche Angst hatte, als der Terroranschlag auf die Vorortzüge in Madrid verübt wurde.

Er lebt. Das reicht. Ich bin glücklich.

Nachtrag:
Heute, 2 Tage später, weiß ich: Es reicht wirklich, ich kann abschließen mit dem Thema.

Donnerstag, 18. August 2011

Urlaub

Ab morgen hätte ich also Urlaub.

Ich hab auch Urlaub, aber nicht so, wie gedacht/erhofft/erträumt. Ich kann mich auf eine Woche Erholung auf Terrassien freuen, eine Woche Pflege meines kranken Achilles... wobei sich dieser Mann ja nicht mal richtig pflegen lässt!
Der häusliche Held hat wahlweise Leichenbittermiene zu bieten, während er sich mit seinen Krücken durch die Wohnung schleppt oder gequälten Langmut, wenn er auf einem Bein hüpfend, meint, den Geschirrspüler ausräumen zu müssen ("einer MUSS es ja machen..."). Sein kleiner Sonnenschein ist - natürlich - seine süße Lola, aber auch Bommel, die mit ihrer Heiterkeit ein wenig Honig in seine Bitternis bringt.
Nur macht Bommel eben auch Urlaub, richtigen Urlaub auf Helgoland und ist somit nicht da. Ich gönne ihr diese Zeit, auf die sie sich schon so lange freut - nur zuhause wird es dann ein wenig düsterlicher sein.

Ich bin die, die immer alles falsch macht und an der man seine schlechte Laune (die ich durchaus nachvollziehen kann!) auslässt (was ich wiederum nicht nachvollziehen kann!).

Und ich bin die, die  keine Lust mehr hat auf ihren Urlaub.

XXL Smiley

Mittwoch, 3. August 2011

Die Sache mit Achill


Achilles, Sohn der Meernymphe Thetis und des Königs von Phthia, Peleus, ist der beinahe unverwundbare Held vor Troja und der Hauptheld der Ilias von Homer, sagt Wikipedia. Er wurde von seiner Mutter im Styx gebadet, der unverwundbar macht. Dummerweise musste ihn die Mutter ja irgendwo festhalten, und das tat sie an der Ferse, dort war er dann auch verwundbar. Als er dann schließlich mit Odysseus in den Krieg zieht, wird genau diese Ferse ihm zum Verhängnis, nachdem er Troja besiegt und zahlreiche einflussreiche Könige, deren Söhne, trojanische Jungfrauen getötet hat oder töten ließ. Soviel zum griechischen Helden.



Mein häuslicher Held, mein Sonnenschein, mein mir das Leben erklärender Herzliebster hat auch eine Achillesferse. In dieser ist, nachdem die letzten drei Jahre von postalen Trainingsschmerzen gezeichnet waren, am Freitag, den 22.07.11 die gleichnamige Sehne gerissen. Nun hat er eine OP hinter sich, während der diese Sehne wieder geflickt und am Fersenbein angebracht wurde. Der Heilungsprozess braucht noch eine ganze Weile, sagen die Ärzte. Volker ist wacker an zwei Krücken unterwegs und war bis gestern der Meinung, auch Busfahren und zum Arzt "gehen" sei auf diese Weise möglich. Er musste wohl einsehen, dass dies zwar in der Tat möglich ist, aber sehr viel Zeit und Kraft fordert. 
Scheinbar nimmt meinen Helden das ziemlich mit, denn gestern hatte er das erste Mal eine so richtige Stinklaune und fand das Leben als solches nicht besonders nett.
Ich wünsche uns beiden für die nächsten Wochen gute Nerven.

Freitag, 29. Juli 2011

UBB - Seminar

Mein Hund und mein Garten sind meine beiden größten Hobbies. Danach kommen singen, tanzen (und malen würde ich auch gern noch lernen).
Dieses Wochenende war für mich wieder ein Hunde-Wochenende.

Frau Dr. rer. nat. Ute Blaschke-Berthold hat den interessierten Hundehaltern ein Seminar in Weißenberg gehalten; der Tipp, mich dort anzumelden, kam von einer Freundin, die mir die Grundlagen des "Clickerns" beigebracht hat. Weißenberg ist ja nicht weit weg von Dresden (ca. 100 km), und so nahm ich das in Angriff, am Sonnabend und Sonntag mit dabei zu sein. Ich habe unheimlich viel gelernt, vor allem, was in einem Hund vorgeht, wenn er ein Kommando ausführen soll, was der Mensch ihm gibt. Die Ute hat einem das mal richtig von der biologischen und tierpsychologischen Seite näher gebracht und es war wirklich interessant, mal zu erfahren, warum der Hund sich so verhält wie er sich verhält. Es wurde der Sache mal aus hundepsychologischer Sicht auf den Grund gegangen, und es wurde nicht nur an der Oberfläche "herumgedoktert", wie man das sonst halt oft erlebt.
Die Quintessenz des Seminars ist für mich, nachdem ich nun Zeit hatte, das alles zu verdauen, dass ich meinen Hund anders wahrnehme, nicht mehr so sehr als mein Haustier, sondern als gleichberechtigtes Mitglied der Familie, wenn auch einer anderen Spezies angehörend. Als fühlendes, agierendes und denkendes (auch wenn anders als menschlich denkend, eben hundlich denkendes) Geschöpf nehme ich sie jetzt wahr, achte mehr auf ihre Kommunikation mit mir und der restlichen Welt und sehe nicht nur, ob sie Befehle von mir entgegennimmt und befolgt, sondern versuche zu ergründen, warum sie da tut oder eben nicht tut. Was ist ihre Motivation, immer wieder Leuten hinterher- oder entgegen zu rennen, dabei zu bellen und dann die Kurver zu kratzen und sich wieder bei mir einzufinden....
Manch einem mag das zu viel Gesumse sein - es ist doch nur ein Tier.  Aber immer öfter denke ich, dieses "nur" sollten wir Menschen weglassen. Diese Tiere haben wesentlich sozialere Strukturen als wir Menschen, dazu hören sie besser, sehen besser, riechen wesentlich besser... ich bin froh, dass die Caniden beschlossen haben, sich dem Homo sapiens anzuschließen und anzupassen.
Der Mensch hat keinen Grund, sich überlegen zu fühlen.

Die zweite Lehre, die ich aus diesem Wochenende für mich gezogen habe ist die, dass unsere Hundeschule wohl doch nciht so gut ist, wie ich gedacht habe. Mit den Tipps von Ute Blaschke-Bertholdt komme ich mit Lola in der Erziehung wesentlich effektiver voran, als mit den Tipps von Herrn Konrad aus unserer Hundeschule.

Dienstag, 12. Juli 2011

Campingwochenende am Rhein

Wir haben ein Hundewochenende hinter uns. Es war schön. Sehr schön. Nur das Wetter leider so gar nicht.
Am Donnerstag, den 24.06., sind wir in Dresden losgefahren bei strahlendem Sonnenschein. Wir hatten über 500 km Autofahrt vor uns, während der  wir uns Meter um Meter an die Schlechtwetterfront herantasteten. Als wir am Campingplatz am Rhein ankamen, empfing uns unter bleigrauem Himmel eine Meute von etwa 10 Hunden, die super auf ihren Plätzen liegen blieben, aber doch schon sehr interessiert guckten und mit den Ruten wedelten. Alle diese Hunde hatten ihre Herrchens und Frauchens mitgebracht, so wie Lola uns.
Ich kannte diese Leute alle mehr oder weniger aus dem Forum, in dem ich seit der Anschaffung von Lola unterwegs bin : dem Rhodesian-Ridgeback-Forum. In diesem Forum können alle Fragen rund um diese Hunderasse geklärt werden; alle Mitglieder haben dort eine Passion - ihren Hund und die Rasse der RR allgemein. Manchmal herrscht ein rauer Umgangston, manchmal zum abgewöhnen rau. Mehrmals hab ich schon nach dem Lesen gesagt, nee, das muss ich mir nicht antun, die haben ja nicht mehr alle Latten am Zaun. Und doch habe ich mich immer wieder dabei ertappt, wie ich, alle guten Vorsätze missachtend, weiter gelesen und mich teilweise sogar an Diskussionen beteiligt habe.
Nun stand halt mal ein Treffen an und für mich die Möglichkeit, einige der Forianer live und in Farbe kennen zu lernen. Ich hatte so etwas bis dato noch nie gemacht und ich war mir nicht sicher, ob die Entscheidung richtig war, mich dort mal einfach mit einzumischen. Was, wenn sowohl Lola als auch wir Menschen uns unter all den "Wessis" nicht wohlgefühlt hätten? Mal eben schnell wieder nach Hause war ja nicht, dazu war der Weg ein bisschen zu weit.
Lange Rede - es war gar nicht so, dass wir uns nicht wohlgefühlt hätten. Ich habe selten eine Ansammlung von Hunden und Menschen gesehen, die so aufeinander geachtet haben. Trotz langen Aufbleibens am Abend und diversen alkoholischen Getränken musste sich keiner früh ausklinken; es waren wieder alle für die und mit den Hunden auf dem Damm. Es war einfach schön.

Und dann war da noch der Sonnabend, an dem es durchweg geregnet hat. Was war ich froh, dass wir verabredet waren! Mein Schulfreund Sven, in den ich in der 5. Klasse ganz dolle verknallt war, lebt jetzt in Düsseldorf und dort waren wir zu Besuch, weil wir ja so oft in diese Region Deutschlands auch nicht kommen. Wir lernten seine Frau kennen und Jette, seine kleine Tochter. Mit der großen Hannah war er ja schon bei uns. Es war ein schöner, netter Nachmittag und Abend, den wir sehr genossen haben, und nicht nur, weil es schön warm und trocken war.

Mittwoch, 15. Juni 2011

Der Mond ist rund, der Mond ist rund, er hat zwei Augen, Nas' und Mund

Heute Abend ab 20:23 tritt der Vollmond in den Kernschatten der Erde. Es beginnt eine Mondfinsternis, von der wir aber zu dem Zeitpunkt noch nichts sehen können, denn der Mond geht erst nach 21:00 Uhr am Südosthorizont auf, dann bereits verdunkelt.
21:22 beginnt die Totale Mondfinsternis, der Mond ist in seiner Gänze in den Kernschatten der Erde eingetaucht und erscheint nur noch als matt rot leuchtender  Ball am Himmelszelt.
23:03 tritt er aus dem Kernschatten der Erde wieder heraus und wird heller, bis 00:03 der Zauber ein Ende hat und wir die restliche Nacht nur noch einen normalen Vollmond bewundern können.
Wir erwarten die längste Mondfinsternis  seit mehr als zehn Jahren.

Zwar habe ich Chor heute Abend, aber ich werde den Fotoapparat mitnehmen und ab 21:30 ein paar Bilder machen, denn dann bin ich auf dem Heimweg. Ich werde mich vielleicht von Volker und Lola abholen lassen, damit wir zusammen dieses schöne Erlebnis teilen können. Lola wird zwar dem Mond nichts abgewinnen können, sich aber vielleicht an dem nächtlichen überraschenden Spaziergang erfreuen. Spätestens morgen werde ich diesen Eintrag mit meinen persönlichen Erlebnissen und Bildern vervollständigen.

Hier noch ein lesenswerter link: red-moon-rising

Update:

Der rote Mond hat seine Show leider ohne uns gemacht. Nicht ein Fitzelchen hat er sehen lassen, nicht ein Fünkchen rot hat geglimmt. Nix als Wolken. Schade, man muss sich halt mit den offiziellen Fotos von dort, wo er zu sehen war, begnügen.

Fotostream aus aller Welt

Donnerstag, 9. Juni 2011

Keine Welpen im Zoofachhandel!


Hier komme ich mal mit einem Thema, was sicher nur die Hundehalter unter uns/euch richtig interessiert, was aber trotzdem wichtig ist.

Jahr für Jahr gibt es neue sogenannte "Modehunde". Ganz früher kann ich mich an Pudel erinnern, die man dann überall gesehen hat, später waren es Dalmatiner, Labradore und Golden Retriever und jetzt scheint es der Rhodesian Ridgeback zu werden oder schon zu sein. Das an sich ist schon schlimm genug, weil Modehunde gekauft wrden, weil sie so schön sind, weil sie im Trend liegen und man (oder gar Söhnchen oder Töchterchen) auch im Trend liegen will. Sowas muss man einfach haben. Es wird leider viel zu wenig darüber nachgedacht, dass so ein Hund kein Statussymbol ist, dass er ein Lebewesen ist mit Bedürfnissen, die befriedigt werden müssen, damit dieses Lebewesen ein lebenswertes Leben hat. Wenn den Statusymboljägern dann klar wird, dass sie eigentlich keine Lust auf Erziehung des Hundes oder keine Zeit für das Tier haben, spätestens, wenn das Verhalten des Hundes völlig aus dem Ruder läuft, werden sie abgegeben und die Tierheim sind voll von Modehunden...

Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere Seite sind Über- und Fehlzüchtungen. Modehunde verkaufen sich gut und werden daher in Massen gezüchtet. Bei den sogenannten "Vermehrern" wird dabei weder auf Rassestandarts noch auf Gesundheit und Wesen der Elterntiere und der Ahnen geachtet. Ahnen sind gemeinhin unbekannt. Elterntiere müssen meist nicht mal schön sein, weil der willige Käufer sie im allgemeinen nicht sehen will. Die kleinen Welpen sind ja so süüß... Wenn der willig Käufer sich einen Modehund zugelegt hat, der krank ist oder nicht wesensfest, dann wird auch der früher oder später im Tierheim landen.

Deshalb tut es Not aufzuklären. Vielleicht trägt sich der eine oder andere Leser hier mit dem Gedanken, sich einen Hund zuzulegen. Modehund oder nicht - bitte sucht euch euren Züchter genau aus, fahrt hin, lasst euch die Elterntiere zeigen, fragt dem Züchter Löcher in den Bauch (an den Antworten merkt ihr unter Umständen schon, ob er von Zucht was versteht - "schön Elterntiere verpaart" reicht eben nicht).

Kauft die Welpen nicht im Zoohandel, denn die da angebotenen sind zwar billig, aber mit Sicherheit nicht von seriösen Züchtern. Seriöse Züchter suchen sich die "Welpeneltern" nämlich aus, sie beobachten die Welpen und finden dann gemeinsam mit dem willigen Käufer den richtigen Welpen. Das ist im Zoohandel schlichtweg nicht möglich.


Stern-TV zu Hundevermehrern

Donnerstag, 26. Mai 2011

Nieeeeee mehr dritte Liiiigaaaaa

Hui, hier schreib ich mal über Fußball. Ich als Kartoffel....

Es war schon spannend. Ich gucke selten Fußball mit. Für den Herzliebsten ist Bundesliga gucken erste Bürgerpflicht, ich freu mich in der Zeit an einem guten Buch oder auch über verschiedene Internetseiten. Aber dieses mal wollte ich schon mitgucken, weil mein Sohn großer DYNAMO-Fan ist und ich mitreden können will. Also machte ich es mir auf meinem Sofa mit einem Bautzner Kupferbier (lecker- aber in dem Fall, da kein Dresdner Bier, nicht würdig - ich weiß) gemütlich und fing nach etwa 10 Minuten an, wirklich mitzufiebern. Hätte ich jetzt nicht die künstlichen Nägel, hätte ich angefangen, selbige zu kauen.
Es war aber auch spannend! Ziemlich am Anfang zwei vergebene Chancen  bei Dynamo Dresden, dann kurz vor der Halbzeit das Gegentor. Herzliebster meinte schon, das sei es nun gewesen mit dem Aufstieg.

Zwischenzeitlich warf ich schon das Handtuch, meinte, mein Puls hielte das nicht aus. Das war, als der Ausgleich fiel.

Am Ende ging es wirklich noch 3 : 1 nach Verlängerung für Dresden aus - und "wir" haben damit den Aufstieg in die Zweite Bundesliga geschafft. Toll!
Ich gönne es der Mannschaft.
Und den Fans auch, nur müssten die (nein, nicht alle, aber ein Teil des Fanblocks) langsam lernen, sich zu benehmen, auswärts und zuhause.




WELT online

SPIEGEL online

ECHO online

http://www.dynamo-dresden.de/aktuell/news/

Freitag, 20. Mai 2011

Dixieland in Dresden

Dixieland in Dresden war ja in der Zeit, als Honnecker noch wichtig und mächtig war, immer ein richtiges Happening.
Viel mehr als heute.
Karten für die Diexielandkonzerte waren da auch noch Mangelware, teilweise unter der Hand verschoben für Westkaffee oder auch Trabi-Ersatzteile - heute kaum noch vorstellbar. Für die nicht unterm Ladentisch verteilten Karten lohnte es sich für den gemeinen Dixiefan, Tage vorher "anzustehen", mit Grill, Zelt und Kind und Kegel.
- Ich selbst war nie dabei, weil meine Eltern wohl nicht so große Fans waren, dass ihnen solche Aktionen in den Sinn gekommen wären. Ihnen reichte es, mit uns am Sonntag am Abschlussumzug teilzunehmen, was zweifellos für uns auch seinen Reiz hatte. Ich hatte aber eine gute Freundin, die zog mit ihren Eltern immer für eine Woche ins Zelt vor dem Verkaufshäuschen. Man kannte sich dann dort auch schon vom letzten Jahr oder den letzten zehn Jahren. Ich hab sie immer ein bisschen beneidet.

Momentan glauben die Dynamofans gerade, dieses Ansteh-Happening (zum Relegationsspiel gegen Osnabrück) erfunden zu haben... heute werden die (Fußball-)Karten auch verschoben, aber nun hat man Ebay dafür und die Höchstbietenden: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2769373

Die meisten Diexielandkarten dagegen bekommt man nun ohne nennenswerte Probleme, weil sie so teuer geworden und viele Leute in so bescheidenen Verhältnissen leben (müssen), dass sie sich diese Karten nicht mehr leisten können. Ich bin in der guten Lage, mit einmal im Jahr diese Karten leisten zu können, aber so ein großer Fan bin ich wohl auch nicht geworden. Mir reicht es eigentlich, am Sonnabend über die Prager Straße, die Dixiemeile zu tingeln, mir die Bands anzuhören, hier ein Bier zu trinken und da ein Eis zu essen (explosive Mischung!) und nach zwei,drei Stunden (bei Regen auch weniger) mich wieder zuhause beim Hund einzufinden, dem wir das Gedränge und die Lautstärke selbstverständlich erspart haben, denn Lola ist kein Fan. So gar nicht.